Weitere Angebote liegen auf dem Tisch
Die Besitzer der stimmrechtslosen Aktien kritisierten Medienberichten zufolge, dass das Vorhaben die Redstone-Familie bevorzuge. Übers Wochenende soll Skydance das Angebot für sie nachgebessert haben. Paramount liegt demnach auch ein 26 Milliarden Dollar schweres Angebot der Finanzfirma Apollo vor, bei dem angeblich auch der Hollywood-Rivale Sony ins Boot will. Bis Anfang Mai werde aber exklusiv mit Skydance verhandelt.
Skydance brachte Paramount unter anderem Geld als Co-Produzent des Kassenhits "Top Gun: Maverick". Ellison solle den Plänen zufolge nach der Fusion die Führung bei Paramount übernehmen, hieß es. Sein Vater Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer der Software-Firma Oracle, wolle bei der Finanzierung des Deals helfen, berichtete der US-Sender CNBC.
Paramount+ macht bisher Verluste
Unter der Führung von Bakish landete Paramount mehrere Kinohits und machte gute Geschäfte mit Werbung rund um das American-Football-Finalspiel Super Bowl. Zugleich nahm der Konzern hohe Verluste beim Aufbau seines Streaming-Dienstes Paramount+ in Kauf. Im vergangenen Quartal stieg die weltweite Nutzerzahl von Paramount+ auf gut 71 Millionen. Der Dienst brachte aber immer noch einen operativen Verlust von 286 Millionen Dollar ein.
Insgesamt steigerte Paramount im vergangenen Quartal den Konzernumsatz im Jahresvergleich um 5,8 Prozent auf knapp 7,7 Milliarden Dollar. Zugleich gab es unterm Strich einen Verlust von 554 Millionen Dollar nach rund 1,12 Milliarden Dollar Minus im Vorjahresquartal.
Pläne für die Zukunft
Anleger stimmten die Zahlen und der Führungswechsel skeptischer: Der Aktienkurs gab im frühen US-Handel zeitweise um rund drei Prozent nach. Dem "Wall Street Journal" zufolge macht sich Paramount schon Gedanken über Maßnahmen für den Fall, dass kein Übernahmedeal zustande kommt. Demnach wird überlegt, die Kosten um zwei Milliarden Dollar zu senken, unter anderem durch den Verkauf einiger US-Sender. Auch werde erwogen, den Streaming-Dienst mit Exklusiv-Serien wie "Yellowjackets" und "From" als Gemeinschaftsfirma zu betreiben.
Ein Bruch der Beziehung mit Skydance könnte Folgen für das Filmangebot haben: Denn Ellisons Firma mischte nicht nur beim neuen "Top Gun" mit, sondern unter anderem auch bei "Mission: Impossible" und "Transformers". Anderswo in der Branche schlagen Sparmaßnahmen bereits auf das Programm durch: Beim Konkurrenten Disney gab Chef Bob Iger an, weniger und günstigere Serien und Filme zu produzieren, um den Streaming-Dienst aus den roten Zahlen zu kriegen.
Das neue Führungstrio besteht aus CBS-Chef George Cheeks, Filmstudio-Boss Brian Robbins sowie Chris McCarthy, der die Sender Showtime und MTV führt. Bei der üblichen Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen ließen die drei Top-Manager keine Fragen zu, sondern beschränkten sich auf kurze Stellungnahmen. Nach weniger als zehn Minuten war es vorbei - und zum Ausklang gab es die Titelmusik aus "Mission: Impossible".