Medi will Tür zum Halbfinale öffnen

Von
Die Bewachung von De’Mon Brooks (Nr. 24) gehört zu den Problemen, über die sich die Oldenburger Gedanken machen müssen. Die Versammlung von gleich drei Gegenspielern, wie in diesem Fall Vaughn Duggins, Philipp Schwethelm und Brian Qvale (von links), wird nicht immer die beste Lösung sein. Foto: Peter Kolb Foto: red

Nur zwei Tage nach dem ersten Sieg von Medi Bayreuth im dritten Spiel des Playoff-Viertelfinales gegen die Baskets Oldenburg (98:94) steht am Dienstag schon Spiel vier auf dem Programm. Trotz der kurzen Zeit hat sich ein wesentlicher Faktor der Auseinandersetzung aber doch deutlich verändert: Plötzlich lastet beim Sprungball um 19 Uhr ein weitaus größerer Teil des Erfolgsdrucks auf den Oldenburgern als am Sonntag.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Am Sonntag hatten nur die Bayreuther mit dem Rücken zur Wand gestanden – siegen oder ausscheiden waren die einzigen Alternativen. Das gilt natürlich auch im vierten Spiel noch, aber es gilt nun eben auch fast ganz genau so für den Gegner. „Oldenburg muss alles daran setzen, das Heimspiel zu gewinnen“, erklärt der Bayreuther Trainer Raoul Korner, dem eine entsprechende Verunsicherung des Gegners natürlich nicht ganz ungelegen käme. „Die Serie nach Bayreuth zurück zu schicken, wäre nämlich wohl gleichbedeutend mit einem Kippen.“

Dabei spielt der Coach darauf an, dass sein Team den Sieger der ersten beiden Spiele keineswegs nur aufgrund der einen oder anderen glücklichen Situation bezwungen hat. Vielmehr sendete das Medi-Team mit einer souveränen Leistung bis ins letzte Viertel hinein (84:63/33.) eine klare Botschaft, dass es mit Heimvorteil nur sehr schwer noch einmal vom Erfolgskurs abzubringen sein würde.

Korner: "Wir brauchen keinen neuen Gameplan."

Deswegen könnte es ein kleiner Vorteil für die Bayreuther sein, dass bis zur Revanche nicht viel Zeit für Veränderungen bleibt. Am Ende des sonntäglichen Reisetages und am Morgen des nächsten Spieltages bleiben nur zwei Trainingseinheiten, in denen kaum körperliche Belastung möglich ist. „Wir brauchen aber auch keinen neuen Gameplan“, sagt Korner. „In Spiel drei ging es auch um Dinge, die wir uns schon zu Beginn der Serie vorgenommen hatten – wir haben sie nur besser umgesetzt.“

Sein Oldenburger Kollege Mladen Drijencic muss sich ein paar Gedanken mehr darüber machen, wie sich der Spielverlauf verändern lässt. Auf noch einmal sechs Dreier von Frantz Massenat innerhalb von sieben Minuten wie bei der spektakulären Aufholjagd in Bayreuth wird er sich schließlich nicht verlassen wollen.

Eher Erfolg versprechend erscheint die Zonenverteidigung, mit der sein Team im letzten Viertel den Bayreuther Spielfluss gehemmt hat. Raoul Korner ist darauf gefasst, dass seine Mannschaft nun noch etwas mehr mit diesem Problem zu tun bekommen könnte: „Da waren wir etwas zu zögerlich und haben ein paar Möglichkeiten liegen lassen.“ Aus der Ruhe bringt ihn das aber nicht: „Grundsätzlich halte ich es nicht für eine gute Idee, gegen uns Zone zu spielen.“

Autor

Bilder