Medi-Team unterliegt starken Hagenern

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Eine überragende Leistung hatte Jake Odum geboten, aber glücklich sah er nach knappen Niederlage natürlich trotzdem nicht aus. Foto: Peter Kolb Foto: red

Nichts geworden ist aus der Revanche von Medi Bayreuth für das 60:100-Debakel im Bundesligaspiel bei Phoenix Hagen. Mit dem Rückhalt von 3019 begeistert mitgehenden Zuschauern in der Oberfrankenhalle lieferte das Team von Trainer Michael Koch dem offensivstarken Gast am Samstagabend zwar einen spektakulären Schlagabtausch, hatte am Ende aber mit 88:93 (36:42) das Nachsehen.

 
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Nach einem 0:11-Fehlstart waren Mitte des zweiten Viertels beim 16:35-Zwischenstand (14.) schon Erinnerungen an das Hinspiel aufgekommen: Hagen hatte gerade den fünften Dreier verwandelt, Bayreuth wartete noch auf den ersten. Statt dessen attackierten die Gastgeber zwar mit viel Engagement den Korb, hatten im Abschluss aber oft kein Glück. Zudem verteidigten die Hagener in der Zone stark und kontrollierten auch den Rebound, vor allem durch DJ Covington, der bei Halbzeit bereits eindrucksvolle zwölf Abpraller erobert hatte.

Bemerkenswert war in dieser Phase das Verhalten der Medi-Anhänger, die trotz des ernüchternden Zwischenstands offenbar den Kampfgeist ihres Teams honorierten. Die Unterstützung der Kulisse war zweifellos ein Faktor für die folgende Aufholjagd, die auf dem Feld vom überragenden Jake Odum angeführt wurde. Schon bei Halbzeit war der Rückstand so weit zusammengeschmolzen, dass für die zweite Hälfte aller Grund zur Zuversicht bestand.

Hagen von allen Rückschlägen unbeirrt

Allerdings stellte sich heraus, dass die Hagener von allen Rückschlägen unbeirrt blieben und auf den heißen Kampf der Bayreuther eiskalt reagierten. Das wurde erstmals deutlich, als Medi beim 44:45 (23.) so nahe wie nie zuvor heran gekommen war: In dieser Phase, in der bei den Westfalen nichts zu gelingen schien, antworteten sie mit zwei Dreiern, und es stand wieder 44:51 (25.). So ließ die erste Bayreuther Führung bis zur 30. Minute auf sich warten, als Odum mit einem enthusiastisch umjubelten Dreier zum 59:58 traf, aber 55 Sekunden später stand es am Ende des dritten Viertels wieder 61:66. Niklas Geske, der im vergangenen Jahr mit einem Wurf von der Mittellinie den Hagener Sieg in Bayreuth besiegelt hatte, traf dabei mit dem Pausensignal von der Dreierlinie.

Sechs-Punkte-Angriff beschert umjubelte Führung

Unverdrossen arbeitete das Medi-Team danach an einem erneuen Anlauf zur Wende, und mit einem ungewöhnlichen Sechs-Punkte-Angriff schien es tatsächlich zu gelingen: Ein unsportliches Foul beim Odum-Treffer zum 70:69 bescherte nicht nur einen Bonusfreiwurf, sondern auch einem zusätzlichen Ballbesitz, den Rückkehrer Travis Leslie ebenfalls per Dreipunktespiel zum 74:69 verwertete (34.). Die Halle tobte in diesem Moment regelrecht, doch was machten die Hagener? Sie eroberten mit acht Punkten in Folge sofort die Führung zurück. Am Ende unterstrichen die Gäste ihre Nervenstärke auch der Freiwurflinie: Ihren 85:79-Vorsprung verteidigten sie in den verbleibenden 51 Sekunden mit acht ausnahmslos verwandelten Freiwürfen.

Jake Odum ragt mit 29 Punkten heraus

Die herausragende Einezlleistung im Medi-Team bot Jake Odum mit 29 Punkten, sieben Rebounds und sechs Assists. Ein starkes Comeback feierte der lange verletzte Travis Leslie mit 16 Punkten. In der Korbschützenliste folgten Kenneth Horton (15), Andreas Seiferth (14), Daniel Mullings, Steve Wachalski (je 6) und erst ganz am Ende der etatmäßige Topscorer John Flowers (2), der von der Phoenix-Verteidigung besonders intensiv bewacht wurde. Bei Hagen glänzte neben den Distanzwerfern David Bell und Brandon Jefferson (je 20) auch Center DJ Covington trotz einer etwas unauffälligeren zweiten Halbzeit mit 19 Punkten und 16 Rebounds.

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