Trotzdem sieht Michael Koch mit seiner im Vergleich zum Hinspiel völlig veränderten Center-Besetzung (damals Gray, Naymick und Wolf) genau auf dieser Position einen möglichen Angriffspunkt: „Gießen hat kaum Alternativen zu Olaseni, und wir haben mit Andi Seiferth jemanden, der ihn unter Druck setzen kann.“
Mehr Sorgen bereitet dem Medi-Coach eine andere Personalie: Der Einsatz von Travis Leslie, der in Tübingen wegen einer Zerrung in der Wade pausiert hat, ist nicht sicher: „Am Samstag ist ein Test mit voller Belastung vorgesehen. Wir hoffen, dass die Zeit zur Erholung bis dahin ausgereicht hat.“
Koch in Gießens Ruhmeshalle
Michael Koch verbindet viel mit Gießen. Der spätere Europameister aus dem nahen Lich, absolvierte dort seine ersten vier Bundesliga-Jahre, ehe er 1987 nach Bayreuth wechselte. In der digitalen Ruhmeshalle („Hall of fame“) auf der Internetseite des Traditionsvereins (damals MTV) wird er geführt unter der Überschrift: „Das größte Talent der letzten 30 Jahre.“ Da erfährt man dann unter anderem, dass der später international gefeierte Basketballstar im Alter von 13 Jahren Bezirksmeister im Tischtennis war. „Ich kehre immer wieder mit viel Freude nach Gießen zurück“, sagt Koch. „Dort hat man mir als jungem Spieler viel Vertrauen gegeben und mich aufgebaut. Bei jedem Spiel dort sehe ich bekannte Gesichter, unter anderem meine damaligen Trainer.“
Eine spezielle Verbindung hat der Coach von Medi Bayreuth auch zu seinem Kollegen bei den 46ers: Als Spieler gewann er in den 90er zusammen mit Denis Wucherer im Trikot von Bayer Leverkusen vier Deutsche Meisterschaften. „Wir haben öfter telefonischen Kontakt, wenn wir uns irgendwie helfen können“, sagt Koch. Vor dem Hinspiel in Gießen ließen sich beide vor der Fernsehkamera zu einer Wette über den Spielausgang hinreißen – was Koch nicht vergessen hat: „Es ging um eine Kiste Bier. Ich will doch sehr hoffen, dass er sie mitbringt!“
So lief das Hinspiel