Medi Bayreuth schlägt Tigers Tübingen

Florian Kirchner
 Foto: red

Tübingen ist offensichtlich ein „gutes Pflaster“ für Basketball-Bundesligist medi Bayreuth. Zwei der letzten vier Partien in Tübingen konnten die Wagnerstädter in den zurückliegenden Jahren für sich entscheiden. Und auch am Samstagabend waren die Koch-Schützlinge bei den Schwaben erfolgreich und sicherten sich mit 65:67 den zweiten Auswärtssieg der Saison 2015/16.

 
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Nach dem schwachen Auftritt in Göttingen vor vierzehn Tagen hatte medi Head Coach Mike Koch „Wiedergutmachung“ und eine „Reaktion“ seines Teams gefordert und letztendlich auch bekommen. Beide Teams starteten nervös in die Partie, Bastian Doreth eröffnete schließlich die Korbjagd in der 3. Minute an der Freiwurflinie (0:2), danach stand medi-Center Andreas Seiferth offensiv im Mittelpunkt des Geschehens: Bis zu seiner Auswechslung in der 7. Minute sammelte der Berliner 8 Punkte (11:12, 7.), allerdings auch zwei Fouls. Den besseren Endspurt in die erste Viertelpause erwischten dann die Bayreuther, die sich nach Treffern von Steve Wachalski und vier Punkten von John Flowers einen 13:19 (10.)-Vorsprung sichern konnten.

Sand im Getriebe

Zum Start in den zweiten Abschnitt war bei Bayreuth reichlich „Sand im Getriebe“. Gegen die engmaschige und giftige Tübinger Defensive lief nicht viel zusammen und die Zeit einmal ab, dann ging der Ball nach Schrittfehlern von Heyden und Odum verloren. Head Coach Michael Koch bestellte sein Team zu einer Auszeit an der Seitenauslinie ein (14.), nachhaltige Besserung trat allerdings nicht ein und Koch legte nach einem unerzwungenen Ballverlust sowie einem kurz darauf folgenden Fehlwurf von John Flowers eine zweite Auszeit ein (19.). Dass die Bayreuther, die bis dahin nur einen von elf (!) Dreipunktwürfen in der Reuse unterbringen konnten, zu diesem Zeitpunkt dennoch knapp in Führung lagen (23:25, 19.) und diesen Vorsprung auch in die Halbzeitpause retten konnten (25:27, 20.), hatten sie einer vergleichbar hohen Fehlerquote der Tübinger Offensive zu verdanken.


Der erste Korberfolg der zweiten Halbzeit ließ fast drei Minuten auf sich warten, dann traf Andreas Seiferth im Nachfassen (25:29, 23.). Bastian Doreth ließ einen Dreier aus der linken Spielfeldecke zur bis dahin höchsten Bayreuther Führung folgen (25:32, 24.), Kenneth Horten stellte die erste zweistellige Führung her (33:43, 29.), die jedoch prompt wieder verloren ging (37:45, 30.).

Schlussviertel

Auch im Schlussviertel blieb es ein Spiel der wenigen Korberfolge. Tübingen versuchte jetzt intensiv Druck auf den Bayreuther Spielaufbau zu machen und hatte damit Erfolg: Toarlyn Fitzpatrick brachte die Hausherren mit einem Dreier wieder auf 53:57 (36.) heran und die Stimmung in die Paul-Horn-Arena zurück. John Flowers war nun plötzlich da und erwies sich mit zwei feinen Mitteldistanzwürfen als Stimmungskiller. Und Jake Odum traf zum 59:63. Als dann die Hausherren zu Beginn der Schlussminute in zwei Angriffen nicht zum Abschluss kamen und Odum an der Freiwurflinie erhöhte (59:65, 40.), war der Sieg schon zum Greifen nahe. Zwar konnte Fitzpatrick die Tigers mit einem Dreipunktspiel und Mihailovics mit einem Dreier noch bis auf 65:66 heranbringen, Jake Odum hielt den Erfolg jedoch an der Freiwurflinie bei einer Restspielzeit von 2 Sekunden fest: Der Bayreuther Spielmacher, der das Aufbauduell gegen Jared Joirdan um Längen gewinnen konnte, versenkte seinen ersten Wurf und verlegte den zweiten, so dass die Tigers zu keinem kontrollierten Wurfversuch kamen. „Wir haben heute viel Aggressivität an den Tag gelegt und wollten dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen!“, jubelte Odum, der unmittelbar nach Spielende zum „Man of the Match“ ausgezeichnet wurde.

 

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