Maxit hadert mit der Bürokratie

Von Stefan Linß
 Foto: red

Eigentlich hat Franken Maxit die Idee für eine weitere kleine Revolution in der Baubranche schon fertig ausgearbeitet. Das Azendorfer Unternehmen investiert viel in den Bereich Innovation. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung am Firmensitz im Kulmbacher Land hat vier Millionen Euro gekostet und ist seit wenigen Monaten in Betrieb. Neue Produkte drängen nun auf den Markt. Doch der Trockenmörtelspezialist wartet lange auf die erforderlichen Genehmigungen.

 
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Hans-Peter Friedrich will helfen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete und frühere Innenminister hat zusammen mit dem Bayreuther Altbürgermeister Michael Hohl am Donnerstag Franken Maxit besucht und sich bei Firmenchef Hans-Dieter Groppweis aus erster Hand über die Hemmnisse informiert.

Der neue Wintermörtel wäre eine Hilfe für die Baubranche. Wenn die Außentemperatur niedriger als fünf Grad über Null ist, können herkömmliche Zementsysteme nicht eingesetzt werden. Die Folge ist, dass auf dem Bau vom Herbst bis Frühling wenig vorwärts geht, erklärt Hans-Dieter Groppweis. Der neue Wintermörtel von Franken Maxit sei die Lösung. "Bis minus acht Grad ist er einsetzbar", sagt der Geschäftsführer. Die Entwicklung sei abgeschlossen, alle erforderlichen Daten eingereicht. Doch der Verwaltungsakt dauere mittlerweile fast ein Jahr.

Das zuständige Deutsche Institut für Baustofftechnik bemüht sich zusammen mit Franken Maxit um eine Lösung. Das Problem sei nur, dass der Gutachterausschuss, der die neuen Produkte absegnet, zu selten tagt. Groppweis wird ungeduldig. Er will rechtzeitig vor dem Winter seinen neuen Mörtel vertreiben.

Ähnliche Probleme hat Franken Maxit bei weiteren Produkten. Betroffen sei unter anderem das Mörtelpad. Es handelt sich dabei um ein Produkt, das in trockenem Zustand auf den Stein gelegt und bewässert wird. Der Maurer spare sich somit das Anrühren von Mörtel. "Wir haben bislang nur die Zulassung für eine der vier großen Ziegelgruppen", sagt Groppweis. Trotzdem wurden in den vergangenen drei Jahren schon 2000 Häuser mit dem Mörtelpad gebaut.

Franken Maxit denkt in größeren Dimensionen. "Wir wollen in den kommenden fünf Jahren weitere 15 Millionen Euro investieren", sagt Groppweis. Nur mit markreifen Produkten sei es möglich, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.

Franken Maxit braucht Unterstützung, lautet das Fazit von Hans-Peter Friedrich. Zumindest dürfe es keine Hindernisse geben. "Zusammen mit meiner Kollegin Emmi Zeulner sind wir im Bundestag dafür da, Unternehmen zu helfen, wenn sie auf unsinnige Hürden stoßen", sagt der Politiker. "Ich will schauen, wo genau es hakt", erklärt Friedrich. Vielleicht sei das auch ein Fall für den neuen Bundesbauminister Horst Seehofer.


Info: Franken Maxit startete 1978 in Azendorf im Kreis Kulmbach als Kooperation zwischen den Kalkwerken Bergmann und Mathis. Das Unternehmen hat heute insgesamt fast 800 Mitarbeiter an acht deutschen Standorten. Das Umsatzvolumen liegt bei 150 Millionen Euro. Das Trockenmörtelwerk in Azendorf zählt nach Firmenangaben zu den größten der Branche im gesamten Bundesgebiet.