Max Haas ist neuer Ehrenbürger

Von Peter Engelbrecht
Max Haas (Mitte) ist neuer Ehrenbürger der Gemeinde Speichersdorf. Montagabend wurde ihm das Ehrenbürgerrecht von Bürgermeister Manfred Porsch verliehen. Mit auf dem Bild Ehefrau Elfriede Haas. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Max Haas ist neuer Ehrenbürger der Gemeinde Speichersdorf. Bürgermeister Manfred Porsch verlieh ihm am Montagabend das Ehrenbürgerrecht bei einem Festakt im Rathaus.

 
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Die Gemeinde würdigt mit dieser höchsten Auszeichnung, die sie zu vergeben hat, das soziale, politische und berufliche Lebenswerk des 84-Jährigen. Auch für seine Ehefrau Elfriede Haas, die ihn bei seiner ehrenamtlichen Arbeit immer unterstützt hat, gab es lobende Worte.

Der Gemeinderat habe einstimmig beschlossen, als Anerkennung der für die Gemeinde erbrachten herausragenden Leistungen Max Haas die Würde eines Ehrenbürgers zu verleihen, erläuterte Bürgermeister Porsch.

Ab 1966 im Gemeinderat

Max Haas wurde 1966 erstmals in den Gemeinderat von Speichersdorf gewählt. Nach 24-jähriger Tätigkeit schied er 1990 aus dem Gremium aus. Wegen seiner besonderen Verdienste für das Wohl der Gemeinde hatte der 84-Jährige bereits die Bürgermedaille in Gold verliehen bekommen. „Er ist ein leuchtendes Vorbild für die nachfolgenden Generationen hinsichtlich seines ehrenamtlichen Engagements für unsere Gesellschaft geworden“, betonte Porsch.

Haas’ ehrenamtliches Engagement habe sich stets daran orientiert, die Lebenssituation von sozial schwachen Menschen zu verbessern. Ab 1966 begann er damit, die Kinder- und Jugendarbeit mit den „Falken“ aufzubauen. Ziel dieser Arbeit war es, Kindern und Jugendlichen mit Gruppenstunden und Ferienangeboten die Freizeit interessant zu gestalten. Ferienfahrten wurden kostengünstig gestaltet, um auch Familien mit geringem Einkommen die Teilnahme mehrerer Kinder zu ermöglichen. „Max Haas und seine Ehefrau Elfriede hatten und haben immer noch ein großes Herz für Kinder“, sagte Porsch.

Das Jugendfreizeitheim war sein Lebenswerk

Das Ehepaar habe sich bei der Ansiedlung polnischer Familien 1988, aber ganz besonders bei der Integration von Spätaussiedlern 1993 engagiert. Das Lebenswerk von Max Haas war der Bau des Valentin-Kuhbandner-Jugendheims, im Volksmund „Falkenheim“ genannt. Dieses Jugendfreizeitheim erfreut sich großer Beliebtheit bei Jugendgruppen aus ganz Deutschland und dem Ausland.

Auf sein Betreiben wurde im Jahr 2000 zudem der Jugendcampingplatz beim Naturerlebnisbad in Immenreuth durch den gemeinnützigen Zeltlager- und Jugendplatzverein erworben und mit hohem finanziellen Aufwand saniert.

Die Ehrung wurde vom Posaunenchor Speichersdorf musikalisch umrahmt. Gekommen waren rund 70 Gäste, darunter Familienangehörige des Ehepaares Haas und Weggefährten. Der Bayreuther Landtagsabgeordnete Christoph Rabenstein (SPD) bezeichnete Max Haas als „Mentor“.

Dank an Weggefährten

Bürgermeister Porsch würdigte das Engagement von Haas mit launigen Worten. „Seiner Ehefrau gebührt die Hälfte der Urkunde“, meinte Porsch scherzhaft. Zu Max Haas gewandt, sagte Porsch: „Wenn einer das verdient hat, dann bist du es!“

Das Ehrenbürgerrecht wurde bislang lediglich dem inzwischen verstorbenen Altbürgermeister Werner Porsch 1980, Georg Herath 2005 und Siegfried Schäller 2015 verliehen.

Max Haas zeigte sich sehr gerührt. „Ich möchte mich ganz besonders für die Ehrung bedanken“, sagte er in einer kurzen Ansprache. Er dankte auch seinen Weggefährten, die ihn jahrzehntelang unterstützt hatten.

Er habe die „Falken“ mit zwei Jugendgruppen in Speichersdorf gegründet, dies habe soziales Denken in die Gemeinde gebracht, sagte er. Mit regelmäßigen Gruppenstunden und einem provisorischen Gruppenraum habe alles angefangen. Für Aussiedler habe er später insgesamt 150 Arbeitsplätze organisiert, alle seien nach Tarif bezahlt worden.

Haas kündigte an, dieses Jahr im Herbst nach 50 Jahren mit seinen ehrenamtlichen Aktivitäten bei den „Falken“ aufzuhören.

Von Beruf Lokführer

Haas war von Beruf Lokführer bei der Deutschen Bundesbahn (1959 bis 1984). Seit Januar 1961 ist er SPD-Mitglied, 1966 bis 1984 war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Speichersdorf, 1966 bis 2001 Vorstandsmitglied im SPD-Unterbezirk. Von 1966 bis 1972 war er Zweiter Bürgermeister.

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