Matthias Münz hat mit ungewöhnlichen Eissorten Erfolg "Döner-Eis - das ist schon krass"

Matthias Münz, 28 Jahre alt, Markenzeichen Zylinderhut, ist "Der verrückte Eismacher". Seit 2012 verkauft er in der gleichnamigen Eisdiele in der Münchner Innenstadt Eis - Eis in teils absonderlich, für machen wohl auch ungenießbar, anmutenden Sorten. Und die Kunden stehen regelmäßig Schlange. Über Geschmack wollten wir nicht streiten. Ein paar Fragen aber hatten wir dann doch noch.

 
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Spareribs, Obatzter und Döner im Eis - graust Ihnen denn vor gar nichts?
Matthias Münz: Tatsächlich gibt es für mich inzwischen so gut wie keine Grenzen mehr. Ich habe einige Bücher zur Inspiration, welche Geschmäcker gut zusammenpassen. Außerdem experimentiere ich unheimlich gern. Unterm Strich kann ich inzwischen an die 500 verschiedene Sorten. Auf viele Ideen haben mich aber auch Kunden gebracht, Lachs oder Leberwurst zum Beispiel. Ich habe im Laden einen Zylinder stehen, in den die Kunden Zettelchen mit ihren Wunschsorten einwerfen können. Vor allem viele süße Sorten - Sachertorte und Käsekuchen zum Beispiel - sind so entstanden.

Tatsächlich ist also auch bei Ihnen die Nachfrage nach süßen Sorten größer?
Münz: Ich unterscheide zwischen verrückten und außergewöhnlichen Sorten. Die verrückten mag nicht jeder. Sauerkraut-, Kässpätzle- oder Döner-Eis - das ist schon krass. Aber außergewöhnliche Sorten wie Gebrannte Mandel, Mozartkugel oder Apfelmus-Pfannkuchen sind sehr beliebt.

Ist im Döner-Eis denn tatsächlich Döner und im Weißwurst-Eis tatsächlich Weißwurst drin?
Münz: Es ist drin, was drauf steht. Im Weißwurst-Eis also pürierte Weißwurst, außerdem Salz und zusätzliche Petersilie. In meinem Biereis sind 60 Prozent Bier. Grob überschlagen darf man nach zwölf Kugeln nicht mehr fahren.

In Bayreuths Eisdielen ist das Angebot eher klassisch. Ist ein verrückter Eismacher nur was für hippe Großstädte?
Münz: Nun gut, auf dem Dorf isst man den Schweinebraten vielleicht schon lieber warm als kalt. Aber ich denke, in einer Stadt wie Bayreuth, in der es eine Uni gibt, in die Touristen kommen, würde mein Konzept schon funktionieren. Ich schmiede auch gerade Expansionspläne.

Wo wird es hingehen?
Münz: Das verrate ich noch nicht.

Das Gespräch führte Marie-Christine Fischer.

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