Private Kurznachricht sorgt für Aufsehen
Anstoß des Ganzen war ein Artikel in der Tageszeitung „New York Times“ im vergangenen Herbst gewesen. In dem Bericht ging es um Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen den damaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt, der den Springer-Konzern schließlich verlassen musste. Die US-Zeitung hatte auch aus einer privaten Kurznachricht Döpfners an den Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre zitiert. Der Springer-Chef hatte Reichelt darin als letzten und einzigen Journalisten in Deutschland bezeichnet, der noch mutig gegen den „neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. Fast alle anderen seien zu „Propaganda Assistenten“ geworden. Springer hatte die Kurznachricht als Ironie eingeordnet.
Danach hatten Zeitungsverleger auf einer BDZV-Präsidiumssitzung bei einer Aussprache eine Entschuldigung Döpfners zu der umstrittenen Nachricht akzeptiert. Seither rumorte es zugleich weiter in dem Verband, der derzeit an einer Reform seiner Verbandsstruktur arbeitet.