Marx öffnet Heilige Pforte an Frauenkirche

Kardinal Reinhard Marx hat am Sonntag in München die Heilige Pforte am Münchner Liebfrauendom eröffnet. Foto: Angelika Warmuth/dpa Foto: red

Fünf Tage nach der feierlichen Zeremonie im Petersdom von Rom ist am Sonntag auch in der Münchner Frauenkirche eine Heilige Pforte geöffnet worden.

 
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Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx durchschritt das reich geschmückte sogenannte Brautportal an der Südostseite des Gotteshauses. An dem Gottesdienst nahmen auch der Vertreter des Papstes in Deutschland, der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic, und Kardinal Friedrich Wetter - Amtsvorgänger von Marx - teil.

Mit dem Öffnen des Kirchenportals wurde das Heilige Jahr der Barmherzigkeit im Erzbistum eingeleitet. Es endet am 20. November 2016. Begonnen hatte es am 8. Dezember mit einer feierlichen Messe in Rom und dem Durchschreiten der Heiligen Pforte im Petersdom. Daran nahm auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. teil, der einst Münchner Erzbischof war.

Es ist das erste Mal, dass es auch außerhalb Roms Heilige Pforten gibt. Papst Franziskus hatte es so gewollt. Auch in anderen Kirchen bayerischer Bistümer wurden und werden in diesen Tagen sogenannte Heilige Pforten von Gotteshäusern geöffnet.

Marx, der auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist, warnte bei dem Festgottesdienst davor, das christliche Bekenntnis zur Ausgrenzung anderer Menschen zu missbrauchen. «Die Identität des Christen ist nie gegen jemanden gerichtet – sie ist gegen Hass, gegen Krieg, gegen Unterdrückung, gegen Ausgrenzung gerichtet, aber nie gegen Menschen», betonte Marx.

Das Heilige Jahr stelle eine Einladung dar, sich wieder auf die Kernbotschaften des Christentums zu besinnen: «Gerade in diesen turbulenten Zeiten, da wir in schwierigen politischen Auseinandersetzungen stehen, in der Flüchtlingsfrage, der Einheit Europas, dem Frieden in der Welt, müssen wir uns neu besinnen, wer wir als Christen sind.»

Im Erzbistum München und Freising hätten noch sieben weitere Kirchen Heilige Pforten geöffnet, unter anderem in Rosenheim, Freising, Straubing und Berchtesgaden, hieß es. Am kommenden Samstag (19. Dezember) werde schließlich in der Klosterkirche Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck die achte und letzte «Pforte der Barmherzigkeit» in der Münchner Erzdiözese geöffnet.

dpa

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