Am Konservatorium
Spörl schätzt sich glücklich, dass sie es an das Konservatorium in der südfinnischen Studentenstadt Turku mit ihren 188 000 Einwohnern geschafft hat. „Ich hatte Glück und ich weiß das auch zu schätzen.“ Dort kann sie auf einem Flügel üben, wann immer sie möchte und sich „jegliche Art von Technik“ für Auftritte ausleihen. „Ich bekomme jeden Tag kostenlos Essen und alle sind wie eine große Familie.“ Kaum vorstellbar: Schüler und Lehrer duzen sich.
Die erste CD
Die erste CD von „Averlanche“ wurde bereits eingespielt. Der Titel: „The machinery of life“. Sie wurde jetzt im Dezember veröffentlicht. Die CD kann man bei „Schmitts allerlei“ in Pottenstein kaufen, oder sich auch über Youtube oder Spotify anhören.
Über den Fluss
Um zur Uni zu gelangen, muss die Auswanderin täglich für eine Flussüberquerung die Fähre benutzen. Der Fluss Aurajoki führt mitten durch die Stadt. An landestypische Freizeitvergnügungen hat sie sich längst gewöhnt. Spörl enthusiastisch: „Finnland ist immer noch mein Traumland.“ Dennoch gibt es einige Unterschiede zu ihrer deutschen Heimat. „Im Winter war ich zum Beispiel mit Freunden Eiswasserschwimmen.“ In Finnland haben viele eine Hütte am See, zu der man im Sommer mit Freunden oder Familie fährt. Oder man mietet sich eine, falls man selbst keine hat.
Das Loch im Eis
Manche Finnen schlagen im Winter ein Loch ins Eis und laufen dann nach der Sauna übers dicke Eis zum Loch, um sich im Eiswasser abzukühlen. Danach geht es dann wieder zurück in die Sauna und immer so weiter. „Da war ich auch einmal mit dabei und es hat mir sehr gut gefallen.“ Die Sauna ist den Finnen heilig, das ist regelmäßig ein Familien-Event. Angeblich gibt es in Finnland zwei Millionen Saunen. Bei nur fünf Millionen Einwohnern.
Einfach andere Sitten
Andere Länder, andere Sitten: „Finnen, die an der Bushaltestelle warten, sehen für uns Deutsche sehr lustig aus, denn sie halten mehrere Meter Abstand voneinander, um dem anderen nicht zu nahe zu rücken.“ Im Bus würde man sich nie neben eine andere Person setzten, außer es geht nicht anders.
Finnen wollen nicht nerven
Generell wollen die Finnen andere Leute nicht nerven oder bedrängen. Deswegen gebe es auch kaum Smalltalk, und die Nachbarn „kennt man auch nicht immer mit Namen“. Am Land stehen die Häuser oft in sehr großen Abständen. Das heißt aber nicht, dass die Finnen nicht nett seien. „Mir gegenüber sind alle immer sehr gastfreundlich und hilfsbereit gewesen. Ich habe sehr schnell Freunde gefunden.“
Die Sache mit dem Essen
Rebeccas Favorit bei den Speisen ist „Ruisleipä“, ein aus Sauerteig hergestelltes Roggenbrot. Es gibt einige finnische Spezialitäten, zum Beispiel Elch- und Rentierfleisch. Aber die gängigsten, die öfter gegessen werden, sind zum Beispiel „Karjalanpiirakka“. Das ist ein Gebäck aus Ostfinnland, gefüllt mit Reis oder Kartoffeln. Beliebt ist auch „Salmiakki“, eine Art Salzlakritz sowie „Leipäjuusto“, so etwas wie „Knisterkäse“ oder „Brotkäse“. Rebeccas Essenserlebnis: „Er quietscht wie Gummi beim Reinbeißen.“. Das Alltagsessen sei dem in Deutschland aber sehr ähnlich.
Ziemlich regnerisch
Und das momentane Wetter auch. „Es ist sehr regnerisch.“ Zumindest dafür hätte die Europabummlerin also nicht von Deutschland nach Finnland auswandern müssen ...
Übrigens: Interessierte können in Rebecca Spörls neue CD hineinhören unter www.averlanche.com