Macron: Amtseinführung im Élyséepalast

Der scheidende französische Präsident Francois Hollande (links) begrüßt seinen Amtsnachfolger Emmanuel Macron vor dem Elyseepalast in Paris. Eine Woche nach seinem Wahlsieg übernimmt Frankreichs neuer Präsident Macron die Macht im Elyseepalast. Der 39-Jährige löst am Sonntagvormittag seinen Vorgänger Hollande ab. Foto: Christophe Ena/AP/dpa Foto: red

Historischer Tag in Frankreich: Als jüngster Präsident aller Zeiten zieht Emmanuel Macron in den Élysée. Schon diesen Montag reist der 39-Jährige zum Antrittsbesuch nach Berlin. Doch seine europapolitischen Forderungen stoßen in Deutschland auf ein geteiltes Echo.

 
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Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron hat bei seinem Amtsantritt Reformen der Europäischen Union gefordert. «Wir brauchen ein effizienteres, demokratischeres, politischeres Europa», sagte er am Sonntag. «Daran werde ich arbeiten.»

Macron löste mit einer feierlichen Zeremonie im Élyséepalast seinen Vorgänger François Hollande ab. Der sozialliberale 39-Jährige ist der jüngste französische Präsident aller Zeiten. Am Montag will Macron seinen Premierminister ernennen und zum Antrittsbesuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Berlin reisen.

In Deutschland sind die europapolitischen Forderungen Macrons in Teilen der Politik umstritten. Er will die Währungsunion weiterentwickeln und einen eigenen Haushalt sowie einen Finanzminister für die Eurozone installieren. Frankreich ist Deutschlands engster EU-Partner. Macron hatte im Wahlkampf eine klar pro-europäische Linie vertreten und damit die Rechtspopulistin und EU-Gegnerin Marine Le Pen deutlich geschlagen.

21 Kanonenschüsse zur Begrüßung

Macrons Amtsantritt gilt als historisch, weil er unabhängig von den beiden traditionellen Regierungsparteien der Konservativen und Sozialisten angetreten war. Mit seinem Erfolg hat er Frankreichs Parteiensystem erschüttert, seine eigene Bewegung positioniert er «weder rechts noch links».

Der Tradition gemäß empfing der bisherige Staatschef Hollande seinen Nachfolger am Sonntag zu einem vertraulichen Gespräch im Élyséepalast, bevor er die Pariser Machtzentrale verließ. Der Sozialist war wegen schlechter Umfragewerte nicht wieder angetreten. Anschließend wurde Macron offiziell ins Amt eingeführt.

Damit übernahm er auch das Oberkommando über die französische Armee und die Atombomben des Landes. Die Streitkräfte begrüßten den neuen Staatschef mit militärischen Ehren und 21 Kanonenschüssen.

dpa

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