Neues Eisstadion in Pegnitz Machbarkeitsstudie vergeben: Der Kleine Johannes wird’s

Udo Fürst
„Ein perfekter Standort für das neue Eisstadion“: Hopperla: Da ging selbst der Schiedsrichter zu Boden. Packende Eishockeyspiele wird es auch im neuen Eisstadion geben. Spieler und Verantwortliche des EV Pegnitz fiebern der neuen Arena entgegen. Foto: Andreas Eckert

Das neue Eisstadion wird gebaut.

 
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Pegnitz – Die Katze ist aus dem Sack, der Traum von einem neuen Eisstadion rückt ein großes Stück näher. Die neue Eissport- und Eventarena soll auf städtischem Grund beim Kleinen Johannes gebaut werden. Bereits in der Novembersitzung beauftragte der Stadtrat den Architekten Rodrigo Abarzua aus Schwandorf mit der für das Projekt erforderlichen Machbarkeitsstudie. Auch die Frage nach dem Investor des Millionenprojekts sei laut Bürgermeister Wolfgang Nierhoff und dem „Förderverein Eissport für Pegnitz e. V.“ geklärt. Noch aber wollen beide keinen Namen nennen – nur die Stadträte erfuhren ihn in nicht öffentlicher Sitzung.

Die Machbarkeitsstudie ist die Grundlage für das komplett privat zu finanzierende Projekt. Das Architekturbüro wurde in Abstimmung mit Alexander Herbst und Andreas Eckert vom Förderverein „Eissport für Pegnitz e. V.“ ausgewählt. Der Architekt stand von Beginn der Planung an mit den Initiatoren in Kontakt und befinde sich bereits im engen Austausch mit dem Investor, teilte die Stadt mit. „Selbstverständlich muss er sich auch mit der Stadt als Auftraggeber abstimmen“, betont der Bürgermeister.

Alexander Herbst und Andreas Eckert vom Förderverein sind sehr froh über diese Entscheidung. „Das bestätigt unsere bisherigen Bemühungen und gibt allen Auftrieb, mit Vollgas weiterzumachen“, freute sich Vorstandsmitglied Eckert. Der Standort sei ideal für dieses Projekt – knapp außerhalb der Stadt, mit ausreichend Parkmöglichkeiten und gut zu erreichen.

Wie Bauamtsleiter Manfred Kohl auf Anfrage mitteilte, sei das städtische Grundstück insgesamt circa 33 000 Quadratmeter groß, wobei der untere Teil bereits bebaut sei. Für das Eisstadion würden etwa 12 000 bis 15 000 Quadratmeter benötigt.

Wie berichtet, will der Förderverein mit dem Neubau einer Event-arena der Misere mit dem alten Eisstadion ein Ende bereiten. „Wir können damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Stadt voranbringen und den Menschen hier, und da vor allem der Jugend, etwas bieten“, sagte Herbst, im „normalen Leben“ sportlicher Leiter des EV Pegnitz, bereits bei der Vorstellung des Projekts im Mai. Der Förderverein will kein reines Eisstadion, sondern eine Eventarena bauen, in der neben Sport zum Beispiel auch Messen oder Konzerte stattfinden könnten. „Das wird eine Multifunktionshalle für Eis- und andere In- und Outdoor-Sportarten sowie für verschiedenste kulturelle Veranstaltungen“, erklärte Andreas Eckert.

Maximal 1500 Plätze soll die neue Arena einmal bieten. Diese Zahl könnte bei Konzerten oder Messen natürlich überschritten werden. „Wir wollen für alle Generationen einen Sport- und Kultur-Hotspot entstehen lassen und schaffen damit eine Begegnungsstätte in Pegnitz, die in Nordbayern einmalig sein wird“, so Herbst im Mai. Der Nachwuchs-, Amateur- und Hobbysport liege dem Förderverein besonders am Herzen. Man wolle alle Altersschichten ansprechen, insbesondere aber Kinder und Jugendliche. Ein wichtiger Aspekt kann dabei der Sektor Hobby-Eishockey werden, wo es 60 Hobbymannschaften in der Region gebe. Deshalb sei auch eine zweite Eisfläche wichtig. In der neuen Arena sollen auch andere Sportarten wie Klettern, Basketball oder Soccer möglich sein. Geplant sind ferner Fitness- und Gymnastikräume, die auch andere Vereine nutzen können. Selbstverständlich sind Restaurant, Café und/oder Bar vorgesehen. Man wolle einen Hotspot für Sport und Kultur schaffen, „auf den jeder Pegnitzer stolz ist und der der Stadt ein positives Image bringt“, betonten die Initiatoren bei der ersten Präsentation. Die Arena soll nach modernsten ökologischen Standards gebaut werden. Der Förderverein rechnet mit Kosten zwischen acht und 15 Millionen Euro.

In der Machbarkeitsstudie wird der Architekt bis Ende Mai 2022 Raumprogramm, Vorentwurfsplanung, Standortanalyse, Baukostenschätzung und Terminplan erarbeiten. „Mit der Studie und dem Grundstück haben wir die Voraussetzungen zur Realisierung des Projekts geschaffen“, sagt Wolfgang Nierhoff. Es liege dann bei dem oder den privaten Investor(en), das Projekt, das für die Stadt einen enormen Mehrwert auch für Kinder und Jugendliche bedeuten würde, umzusetzen. Der Bürgermeister freut sich auf diese Bereicherung nicht nur des sportlichen Lebens und lobt Alexander Herbst und Andreas Eckert vom Förderverein, die das Projekt ehrenamtlich und unglaublich engagiert angingen. „Die haben es verdient, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird“, lobt Nierhoff die Macher. Sollte die Eisarena realisiert werden, sei dies schließlich auch ein Schritt weg von der Konsolidierungsgemeinde, da die Stadt dann den Klotz altes Eisstadion nicht mehr am Bein habe.

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