Das erlebte Máxima 2007, als sie in einer Rede sagte, dass es keine niederländische Identität gebe: „Den Niederländer gibt es nicht.“ Ein halbes Land fühlte sich auf den Schlips getreten. Dabei war es eigentlich nur ein Kompliment für die Vielfältigkeit des Volkes.
Sprössling einer wohlhabenden, einflussreichen Familie
Máxima wuchs in einer wohlhabenden Familie in Buenos Aires auf. Die Familienbande waren eng, Máxima hatte noch zwei Brüder, eine Schwester und drei Halbschwestern. Die Kinder besuchten Privatschulen, trieben Sport, verbrachten die Ferien auf dem eigenen Landgut, machten Musik. Máxima spielte Gitarre - oft auch bei offiziellen Abendessen. „Dann spielte und sang sie etwa einen Song von den Beatles“, sagt die Biografin.
Máxima war ehrgeizig, wollte höher hinaus, und nach ihrem Wirtschaftsstudium wagte sie 1996 den Sprung über den Ozean nach New York. Tagsüber arbeitete sie hart in einer Bank, nachts feierte sie auf den Partys des Jetset. Auf so einer Party in Sevilla lernte sie 1999 dann den rotblonden Holländer kennen – der Rest ist Geschichte.
Jorge Zorreguieta war Mitglied der Militärjunta
Doch diese Geschichte hat auch dunkle Kapitel. Máximas Vater gehörte in den 1970er Jahren der Militärregierung an, die sich schlimmster Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht hatte. „Darüber wurde in ihrer Familie und bei den Freunden nicht gesprochen“, sagt Luyten. In den Niederlanden wurde sie mit der Vergangenheit ihres Vaters konfrontiert - sie konnte ihrer Hochzeit im Wege stehen. Experten stellten fest, dass Jorge Zorreguieta von der Gewalt gewusst haben muss, aber daran nicht aktiv beteiligt war. Er war bis zu seinem Tod 2017 bei offiziellen Anlässen nicht willkommen.
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Máxima stand ihrem Vater zur Seite: „Er hatte die besten Absichten, und ich glaube an ihn“, sagte sie. Auf ihrer Hochzeit 2002 vergoss sie dann bittere Tränen, als in der Kirche der Tango „Adiós Nonino“ (Auf Wiedersehen Väterchen) gespielt wurde - Tränen für den Vater, der nicht dabei sein durfte.
Und wie ist das heute? Ob sie sich eigentlich wohlfühlt beim bleichen Volk an der Nordsee, fragte Biografin Luyten Familie und Freunde in Argentinien. „Sie sagten: Máxima hat sich perfekt eingefügt.“
Faible für teure Designermode
Und es hat auch Vorteile: „Endlich fällt sie nicht mehr so auf“, sagt Luyten. Die hochgewachsene Blondine war nämlich in ihrer Heimat eine Ausnahme unter den eher zierlichen dunkelhaarigen Frauen. „Hier kann sie endlich hohe Absätze tragen.“ Und was für welche: Máxima läuft selbst auf schwindelerregenden Stilettos so mühelos wie Schlittschuhläufer auf dem Eis.
Aber natürlich fällt sie mit ihren eleganten Outfits auf in dem Land, das den Lässig-Look mit Jeans und Turnschuhen zum Prinzip erhoben hat. „Lekker makkelijk“ (schön einfach) - das gilt nicht für die Modekönigin. Die Jacke geschneidert aus einem alten Postsack etwa wurde genauso zum Máxima-Klassiker wie die königsblaue Robe, die sie zum Thronwechsel 2013 trug.
„Ibiza-Gate“ sorgte für Beliebtheitsknick
Als Königin hat sie noch mehr Pflichten als zuvor. Schneidet Bändchen, schüttelt Hände, besucht Betriebe - und winkt und strahlt dabei, als gäbe es nichts Schöneres. Äußerst ernst nimmt die frühere Bankerin auch ihr Ehrenamt für die Uno. Bis spät abends, so wissen Vertraute, führt sie noch Telefongespräche, liest Dokumente.
Doch während der Corona-Pandemie versagte ihre soziale Antenne. Als im Oktober 2020 die Niederländer zu Hause bleiben sollten, fuhr die königliche Familie in ihre griechische Villa. Die Empörung war so groß, dass sich das Königspaar in einer TV-Ansprache entschuldigen musste. Máxima ist noch immer mit Abstand die beliebteste Oranje - doch sogar sie hat Glanz verloren.