Klinikum-Geschäftsführer weist Kritik zurück Patienten zweiter Klasse

Frank Schmälzle
 Foto: red

Müssen Patienten im Klinikum Bayreuth auf den Gängen liegen, während auf der Komfortstation Zimmer leer stehen? Die Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Christa Müller-Feuerstein, kritisiert eine „ungute Zwei-Klassen-Medizin, die für Patienten schmerzlich zu spüren ist“.

 
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Immer wieder beschweren sich Klinikum-Patienten bei ihr, berichtet Müller-Feuerstein dem Kurier. „Sie werden längere Zeit, manchmal auch über Nacht, auf den Fluren des Klinikums untergebracht, weil keine Zimmer in ihrer Versicherungskategorie frei sind.“ Dies sei besonders schwer nachzuvollziehen, wenn Räume der Komfortstation leer stehen.

Die SPD-Stadträtin fordert deshalb die Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum GmbH, Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe, und den Klinikum-Geschäftsführer Roland Ranftl zu mehr Patientenfreundlichkeit auf. Patienten, die sonst auf den Gängen liegen müssten, sollten so lange in freien Komfortzimmern untergebracht werden, bis ein reguläres Zimmer frei wird. „Natürlich ohne Berechnung des Komfortzuschlages.“ Damit könnten die Verantwortlichen deutlich machen, dass eine gute Versorgung der Menschen wichtiger sei als das wirtschaftliche Interesse.

Nur, wenn keine Zimmer frei sind

Das, so antwortet Klinikum-Geschäftsführer, sei ohnehin der Fall: „Die optimale Versorgung der Patienten und deren Genesungsprozess ist unabhängig von der Versicherungskategorie unser oberstes Ziel“, schreibt Ranftl. Die Fachabteilungen des Krankenhauses seien im Durchschnitt zu etwa 80 Prozent ausgelastet. Insofern sei es „in nahezu allen Fällen“ möglich, Patienten auf einer Station der Fachklinik, die ihn behandelt, oder auf einer benachbarten Station unterzubringen.

Ranftl räumt dennoch ein, dass Patienten auf den Stationsfluren liegen. Dazu komme es aber nur, wenn im gesamten Haus kein Zimmer mehr zur Verfügung stehe oder auf der zuständigen Station kein Zimmer frei sei, der Chefarzt den Patienten aber unter Beobachtung haben wolle. „Dies geschieht zum Wohl des Patienten und normalerweise nur tagsüber“, sagt der Geschäftsführer.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Freitagsausgabe (30. November) des Kuriers.

Foto: Türk

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