LSG zurück in der Spitzengruppe

Mit 129,9 Stundenkilometern erflog Alexander Müller in der dritten Wertungsrunde eine der besten Leistungen in Deutschland. Der LSG-Pilot war damit schneller als irgendein Bayreuther in der gesamten Meistersaison 2015. Foto: Archiv Foto: red

Die Piloten der Luftsportgemeinschaft Bayreuth sind zurück im Rennen um die Bundesliga-Spitzenplätze. Ein zweiter Rang in der dritten Runde brachte dem Titelverteidiger wertvolle 19 Punkte und hob ihn auf Platz sechs der Tabelle.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die besten Flugbedingungen sollten laut Prognose bis zum Nachmittag im Bayerischen Wald zu finden sein. Deshalb startete das Bayreuther Team früh. Alexander Müller, Lothar Schmidt und Friedhelm Lotte waren die Ersten in der Luft. Allerdings entwickelte sich die Thermik im fränkischen Raum noch nicht so gut, um schnell in Richtung Weiden abfliegen zu können. Schmidt und Lotte hatten östlich des Fichtelgebirges sogar große Probleme, überhaupt in der Luft zu bleiben. Müller war auf dem Weg nach Norden, weil er Richtung Kronach erste gute Aufwindwolken ausgemacht hatte. Er setzte seinen Weg bis Rudolstadt fort, musste aber dort nach Südosten wenden. Inzwischen waren auch Andreas Baier und Heiko Hertrich gestartet. Während Baier noch über dem Oschenberg auf bessere Thermik wartete, folgte Hertrich – ebenso wie nun auch Schmidt und Lotte – den viel versprechenden Wolken nach Norden. Kurz hinter Kronach sah aber auch Hertrich ein, dass ein Flug zum Bayerischen Wald erfolgversprechender sein würde.

Da mit Müller, Baier und Hertrich schon ein Dreierteam nach Südosten unterwegs war, beschlossen Schmidt und Lotte, ihre Chancen weiter im Norden zu suchen. Lotte fand auch mehrfach gute Aufwinde und stieg mit über drei Metern pro Sekunde. Erst kurz vor Ilmenau wendete er und fand auch schnell wieder Anschluss an die gute Thermik, die ihn zurück nach Bayreuth und an Weiden vorbei bis nach Neunburg vorm Wald führte. Dort wendete Lotte abermals und beendete die zweieinhalbstündige Wertungszeit genau bei seiner Rückkehr nach Bayreuth. Mit 107,4 Stundenkilometern im Schnitt schaffte er es in die Teamwertung. Schmidt hingegen musste mehrfach in niedriger Höhe nach Aufwinden suchen und kam dadurch nicht zu einer ausreichenden Wertungs-Geschwindigkeit. Auch Baier verpasste die 100-km/h-Grenze knapp.

Müller zeitweise mit 250 km/h unterwegs

Sehr gut erwischte es Müller mit seinem großen Hochleistungsflugzeug. Ab Bad Kötzting flog er ohne weitere Aufwindkreise geradeaus und mit hohen Geschwindigkeiten von teilweise über 250 km/h bis kurz vor Linz und zurück. Auch auf dem Rückflug nach Bayreuth fand er eine gute Linie. Mit 129,9 km/h erflog Müller eine der besten Rundenleistungen in Deutschland, besser als irgendein Bayreuther in der ganzen Meistersaison 2015.

Hertrich erreichte erst eine Stunde später die gute Aufwindstraße und schaffte es nicht, sie bis Linz zu nutzen. Auf dem Heimflug begegnete ihm Müller, so dass sich beide nochmals absprechen konnten. Aufwinde mit über vier Metern pro Sekunde zogen die beiden großen Segler nach oben. Hertrich flog sogar nochmals bis nach Kronach und wieder zurück nach Bayreuth, was ihm eine Wertung von 117,5 km/h brachte. Zusammen mit Lotte erzielte das Team damit 354,8 km/h und erreichte Rundenplatz zwei. Schneller war diesmal nur der Fliegerclub Schwandorf, der viel näher am Bayerischen Waldes starten konnte und dies auch für hervorragende 388,2 km/h nutzte.

Sprung um zehn Tabellenplätze

Die klaren Favoriten der Saison kommen wohl erneut aus Burgdorf bei Hannover. Über der Lüneburger Heide lieferte ihnen ein Zwischenhoch die nötige Thermik, um auf 343,9 km/h zu kommen. Mit dem damit erzielten dritten Rundenplatz erhielten sie 18 Punkte und konnten sich in der Tabelle mit nunmehr 56 Punkten, zusammen mit dem Aeroclub Braunschweig (53), etwas absetzen. Bayreuth kommt auf 33 Punkte, konnte zehn Tabellenplätze gut machen und belegt nun Platz sechs.

Auch international belegten Schwandorf und Bayreuth die beiden ersten Rundenplätze und kassierten 40 bzw. 39 Punkte. Die Tabelle der World-League führt weiterhin Burgdorf mit 110 Punkten an. Vorjahressieger Bayreuth sprang mit 56 Punkten von Platz 43 auf Rang acht.

Autor

Bilder