LSG-Segelflieger Zweitbestes Ergebnis weltweit

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Erst seit einem Jahr hat Sascha Daut die Segelfluglizenz, jetzt trug er schon zu einem Bundesliga-Tagessieg bei. Foto: dgv

Nach schleppendem Start in die Bundesliga-Saison ist den Segelfliegern der LSG Bayreuth beim vierten Durchgang der Tagessieg gelungen. Ihr Ergebnis war sogar das zweitbeste weltweit.

 
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Nach drei eher mageren Wochenenden haben sich die Segelflieger der LSG Bayreuth mit einem Paukenschlag zurück gemeldet: Johannes Baier, Sascha Daut und Sebastian Baier kamen zusammen auf 331,13 km/h. Das bedeutete den ersten Rundensieg in der Bundesliga seit 2020 und sogar das zweitbeste Ergebnis in der Weltliga.

Die Bayreuther profitierten davon, dass sie Richtung Frankenwald und Thüringer Wald die besten Wetterbedingungen in Deutschland antrafen. Zusätzlich zur starken Thermik über dem Thüringer Wald, die von Sonneneinstrahlung erzeugt wird, trafen dort auch noch zwei Luftmassen zusammen, sodass die Luft großflächig nach oben stieg. Eine so genannte Konvergenzlinie bildete sich heraus, die im Laufe des Tages bis zum Steinwald reichte. Die Piloten berichteten von Steigwerten von fünf Metern pro Sekunde und konnten teilweise mit 200 km/h ohne Höhenverlust geradeaus fliegen.

Das LSG-Team konzentrierte sich letztlich auf den Teil zwischen Fichtelgebirge und Bad Liebenstein und „ritt“ gleich vier Mal auf dieser Konvergenzlinie, zweimal je Richtung. Johannes Baier war zwischen Suhl und Mehlmeisel schließlich mit 112,99 km/h der schnellste Bayreuther. Sein Neffe Sebastian und Jungpilot Sascha Daut folgten ihm, flogen aber weiter bis Bad Liebenstein. Nördlich von Hildburghausen entschieden sie sich bereits, wieder nach Nordwesten umzudrehen, mussten dafür aber erst einmal im Kreisflug wieder Höhe tanken. Letztlich kamen sie mit Wertungen von 109 km/h heim. Für Sascha Daut war das die erste Wertung in der Bundesliga. Erst letztes Jahr hat er seinen Segelflugschein gemacht.

Ein sehr gute Ergebnis war damit sicher, doch die Frage der Platzierung sorgte noch für Spannung. Die SFG Steinwald, in Erbendorf am Ende der Konvergenzlinie beheimatet, verbesserte sich am zweiten Tag auf 312 km/h, doch näher kam kein Konkurrent mehr an die Bayreuther heran. In der Tabelle bedeuten die 20 Punkte einen Befreiungsschlag und einen Sprung vom 24. auf den 16. Platz. Tabellenführer Straubing konnte durch den dritten Rundenplatz seinen Vorsprung auf jetzt schon 17 Punkte ausbauen.

Auch weltweit waren die 331 km/h konkurrenztauglich. Zwar gelang Titelverteidiger Minden Soaring Club aus Nevada (USA) mit 405 km/h ein noch deutlich besseres Resultat, doch kein anderer Verein weltweit kam heran. Für den zweiten Rundenplatz kann sich die LSG damit 39 Punkte in der World League gutschreiben und klettert von Tabellenplatz 83 auf Rang 26 mit nun 43 Punkten. Minden bleibt mit nun 50 Punkten Vorsprung auf Straubing Tabellenführer.

Die Juniorenliga U25 ist in Bayreuth vorwiegend die Domäne von Frederik Köhne. Er konnte allerdings nur am zweiten Tag und kam mit einer Oberfranken-Runde auf 70,93 km/h. Das reichte in der U25-Liga für Rundenplatz 22 und 29 Punkte, womit er unter den besten Zehn blieb.

Sascha Daut konnte zudem in der Newcomer-Wertung „Rookie“ zwei Tagessiege in Deutschland einfahren, nachdem er am Sonntag im Team mit Köhne nochmals gestartet war. Sein Bundesliga-Premierenflug vom Samstag war sogar in der weltweiten Rookie-Wertung auf Tagesrang zwei.

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