"Paff", "Peng", "Kawumm" - Batman hat zugeschlagen. Und diesmal muss man sich das nicht beim Lesen selbst ausmalen. Ziemlich laut dröhnen die Schläge im Ohr und der Fledermaus-Mann schwebt fast zum Greifen nahe vorbei. Batman hat es zum Showstar gebracht. Nach Angaben der Macher ist es das erste Mal, dass der legendäre Actionheld sich live zeigt. In London feierte die Show "Batman Live" jetzt Premiere in der O2-Arena. In Deutschland wird sie vom 11. Januar 2012 an zu sehen sein.Es darf als schwieriges Unterfangen gelten, es der weltweiten Batman-Fangemeinde recht zu machen. Generationen von Kindern sind mit dem Millionär, der im Fledermaus-Kostüm für Gerechtigkeit in der Stadt Gotham City sorgt, aufgewachsen. Groß geworden, huldigen viele dem Helden mit Mantel und Maske fast noch mehr. Bei ersten Aufführungen in Großbritannien nahmen die Kritiker die Show, die mehrere Millionen Euro gekostet hat, positiv auf. Und auch in London gab es Zustimmung."Ich hatte erwartet, dass ich es schrecklich finden würde", sagte der 38 Jahre alte Chris, der von seiner Frau Samantha eine Karte bekommen hatte. "Aber es ist gut gemacht. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht." Viele der kleinen Besucher kamen in Batman-Verkleidung, manche spielten in der Pause auf den Rängen gleich ihre Lieblingsszenen nach. Vergleich mit dem Circue du SoleilVor allem die Akrobatik-Einlagen bringen Bewegung auf die Showbühne, die weit in den Zuschauerraum hereinreicht. Von britischen Kritikern schon mit dem "Cirque du Soleil" verglichen, sind die mehr als 40 Artisten sowohl in der Luft als auch am Boden sehenswert. Dazu gibt es Licht- und Klangeffekte, Pyrotechnik und Musik. Ein Musical allerdings ist das Ganze nicht, das betonen auch die Macher. Gesungen wird nicht.Autor Allan Heinberg hat für "Batman Live" Episoden aus den Original-Comic-Geschichten, die Ende der 1930er Jahre ihren Anfang nahmen, neu zusammengesetzt. Erzählt wird, wie aus dem Millionärssohn Bruce Wayne der Held Batman wird, nachdem seine Eltern von einem Räuber erschossen wurden. Mit Robin, der ebenfalls als Junge seine Eltern verliert, bekommt der schwarze Ritter Unterstützung im Kampf gegen das Verbrechen in Gotham City. Mit dabei sind alle legendären Figuren aus den Comics: Der Joker, Catwoman, Harley Quinn, der Pinguin und auch die gruselige Vogelscheuche.Zu den Highlights des Abends gehört aber vor allem die riesige Videowand, die den Hintergrund für die Szenen schafft. Wie in einem Comic-Heft wird darauf umgeblättert. In Knallfarben und mit originellen Effekten wird die Verbindung zwischen Bühne und Comic gezogen.Weder die Show noch die Zuschauer nehmen sich allzu ernst und feiern die Kult-Momente - die bombastische Vorstellung des Batmobils etwa oder die Knutschszene zwischen Batman und Catwoman. Ein bisschen Übertreiben gehört dazu, meint auch Chris: "Batman ist eben Batman." dpa/Symbolbild: pa