Die Paare trennen jedoch nicht nur die Jahre, sondern auch Erfahrungen. Während die beiden Paartherapeuten häufig auf Paare mit einem Altersunterschied von bis zu zehn Jahren treffen, ist ein Unterschied von mehr als 25 Jahren extrem selten. „Schon ein Altersunterschied von über zehn Jahren ist erheblich und schafft viele Probleme im Alltag“, sagt Wagner. Darunter fallen das schnellere Altern des einen Partners mit den einhergehenden körperlichen Gebrechen, andere Interessen und eine unterschiedliche Lebensplanung.
Kommunikation ist wichtig
„Wichtig ist da eine gelungene Kommunikation“, sagt Wagner, „denn wenn die Kommunikation schwächelt, können gemeinsame Aufgaben nicht mehr gelöst werden.“ Aus diesem Grund raten die Paartherapeuten dazu, unabhängig von der Beziehung ein eigenes Leben zu führen. „Krisen gibt es in jeder Beziehung, egal wie groß der Altersunterschied ist, deshalb ist es wichtig, wie gut ein Paar mit Krisen umgehen kann, um auf Dauer bestand zu haben“, sagt Hesse.
Doch nicht nur in der eigenen Partnerschaft, sondern auch im Umfeld kann es durch den Altersunterschied zu vielen Problemen kommen. „In solchen Fällen müssen die Partner geschlossen und selbstbewusst auftreten, denn im Grunde geht es niemanden etwas an, mit wem man seine Zeit verbringt“, rät er.
So sieht's in Deutschland aus
In Deutschland haben zusammenlebende Paare einen Altersunterschied von rund vier Jahren. Nur etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung haben einen Partner, der mehr als zehn Jahre älter ist. Das verrät eine aktuelle Statistik der Statistischen Bundesamtes. Die Gründe für einen deutlich älteren Partner sind vielfältig: Finanzielle Absicherung, mehr Lebenserfahrung oder die Suche nach einem gemachten Nest. Aber auch psychodynamische Faktoren wie die Geschwisterreihenfolge, das Geschlecht und die Beziehung zu den eigenen Eltern entscheidet darüber, wie alt der künftige Partner ist.