Im Werk Altona North, einem Vorort von Melbourne, war das letzte Fahrzeug vom Band gelaufen. Auch der US-Autokonzern Ford hatte sein letztes Werk in Australien bereits dicht gemacht.
Autobauer stünden in Australien in einem „perfekten Sturm negativer Einflüsse“, hatte der damalige GM-Vorstandschef Dan Akerson vor vier Jahren gesagt, als er das Aus für die Holden-Produktion verkündete.
Dazu gehörten die anhaltende Stärke der australischen Währung, hohe Produktionskosten und ein relativ kleiner inländischer Markt, der zu den „wohl umkämpftesten und zersplittertsten der Welt“ gehöre.
Alles zu klein
Gründe dafür, dass Autos bauen in Australien teuer ist, sieht Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Universität Duisburg-Essen, neben relativ hohen Löhnen auch in der Struktur der Industrie: „Kleine Werke, die überwiegend ältere Fahrzeugmodelle, in kleineren Stückzahlen produziert haben.“
Hinzu kämen auch relativ hohe Zuliefererpreise, weil dort ebenfalls kleinteilig produziert werde. Da die Importzölle auf Autos bei lediglich fünf Prozent lägen, sei es für Konzerne somit billiger, Autos woanders zu bauen und nach „Down Under“ zu importieren.
Die Regierung Australiens hat 2,5 Milliarden Australische Dollar (1,7 Milliarden Euro) bereitgestellt, um einen Strukturwandel in der Automobilindustrie zu unterstützen. Das Industrieministerium verweist etwa auf Zulieferer, die in die Hausgerätebranche eingestiegen sind.
Zugleich wurden eine Reihe von Programmen aufgelegt, um den nun ehemaligen Auto-Arbeitern unter die Arme zu greifen. Abhängig von ihrer finanziellen Situation erhalten sie Lohnersatz, zudem können sie ein Darlehen von bis zu 1300 Australischen Dollar bekommen, um sich für einen anderen Job auszurüsten.