Erste Medaille für die deutsche Staffel seit 2009
Für eine deutsche 4x100-Meter-Staffel war es die erste Medaille seit Bronze bei der WM 2009 in Berlin. Damals waren Marion Wagner, Anne Cibis, Cathleen Tschirch und Verena Sailer hinter Jamaika und den Bahamas ins Ziel gekommen. Vor einem Jahr hatte es bei den Olympischen Spielen in Tokio in der gleichen Besetzung wie nun in den USA immerhin zu Rang fünf gereicht. „Wir sind so oft Vierte und Fünfte geworden. Wir waren im Flow. Es ist ein Traum, dass das so ausgegangen ist“, sagte Burghardt. Lückenkemper betonte mit Blick auf die Heim-Europameisterschaften, mit dieser Staffel sei alles möglich.
„Die Medaille ist eine Sensation. Den Männern hätte man das eigentlich zugetraut. Das ist der Ruck, den wir gebraucht haben“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing der Deutschen Presse-Agentur.
Für Speerwerfer Weber allerdings reichte dieser Ruck nicht mehr. „Ich freue mich für die Mädels, die so ein geiles Rennen gemacht haben und eine Medaille geholt haben. Das ist mega. Das hat mich auch gepusht, aber ich konnte die Energie nicht so mitnehmen“, sagte er. Mit dem ersten Wurf war er auf 86,86 Meter gekommen, konnte sich aber nicht mehr verbessern und wurde noch aus den Medaillenrängen verdrängt.
Nur ein schwacher Trost bleibt
„Nach dem ersten Wurf war die Luft einfach raus und ich habe mich dann klein gemacht. Ich habe nicht die Power gehabt“, berichtete der 27-Jährige aus Mainz. „Jetzt ist die Enttäuschung da, wieder nur den vierten Platz erreicht zu haben. Ich hätte lieber den fünften gehabt.“ Schwacher Trost: Im erfolgreichen Titelverteidiger Anderson Peters aus Grenada (90,54 Meter), Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien (88,13) und dem Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch (88,09) aus Tschechien waren drei Top-Werfer besser als der deutsche Meister.