Krause ist mit zwei WM-Medaillen (2015 in Peking, 2019 in Doha) sowie zwei EM-Titeln eine der wenigen deutschen Weltklasseläuferinnen. Bei ihrem Diamond-League-Einstieg am Wochenende in Suzhou/China schaffte sie mit der viertbesten Zeit ihrer Karriere (9:16,24 Minuten) auf Anhieb die Olympianorm über 3000 Meter Hindernis. „Dass ich hinter der Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Dritte geworden bin, war eine schöne Zugabe für den Saisoneinstieg“, sagt sie und schickt eine Kampfansage hinterher: „Wer mich kennt, weiß, dass ich bei den Olympischen Spielen in Paris nicht nur teilnehmen möchte, sondern auch im Finale dabei sein will.“ Am Sonntag startet die 1,67 Meter große Läuferin beim „Krumme Strecken“-Meeting in Pliezhausen über 2000 Meter Hindernis.
Rückschläge haben Motivation und Widerstandskraft gestärkt
Die Sportsoldatin hat seit 16 Jahren in Wolfgang Heinig, der im kommenden Jahr sein 50-Jahr-Trainerjubiläum feiert, einen absoluten Trainerexperten an ihrer Seite, der bereits seine Frau Katrin Dörre-Heinig zu einer Weltklasse-Marathonläuferin geformt und dann auch Krause in die Weltklasse geführt hat. „Er gilt manchmal als harter Hund, hat aber einen weichen Kern“, sagt sie.
Zusammen haben sie auch Rückschläge gemeistert. So wie bei der WM 2017 in London, als Krause nach einem Sturz wieder aufstand und in einer furiosen Aufholjagd noch Neunte wurde und dafür größten Respekt und Ehrungen erhielt. Hinfallen, aufstehen, weiterlaufen steht für die Motivation und Widerstandskraft der Spitzenläuferin.
„Ich lebe meinen Traum, konnte mein Hobby zum Beruf machen und damit Geld verdienen – und kann meine sportliche Situation mit meiner Familie teilen“, sagt Gesa Felicitas Krause. Sie geht einfach ihren Weg, immer weiter und weiter.