Wer bei dem Internetanbieter im Mai für eine Familie mit Kindern über zwei Jahren gebucht hat, hat für eine einwöchige Reise zwischen Juni und September inklusive Flug, Hotel und Transfer durchschnittlich folgende Preise bezahlt: in der Türkei 113 Euro pro Tag und Person, in Ägypten 117 Euro, in Spanien 129 Euro und in Griechenland 147 Euro.
Bei Holidaycheck geht man auch nicht davon aus, dass die Preise zu den Sommerferien hin noch einmal sinken werden. „Im Gegenteil, momentan spricht alles dafür, dass sie steigen“, heißt es.
Südosteuropa ist günstiger
Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es dagegen in Osteuropa. „Für viele Reisende heißt es in diesem Jahr ‚go east‘, denn die Preise im Südosten Europas liegen niedriger als beispielsweise in Griechenland und Spanien“, sagt Carlo Speth vom Berliner Online-Portal Urlaubspiraten. Beliebt seien neben Kroatien auch Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Slowenien. Speth ist überzeugt: Wer flexibel sei, der werde auch weiterhin gute Last-minute-Angebote finden. Es gelte allerdings, antizyklisch zu buchen und auf eher unbekannte Destinationen auszuweichen.
In den klassischen Urlaubsregionen Deutschlands wie an der Nord- und Ostsee, an der Mecklenburgischen Seenplatte sowie in Bayern und Baden-Württemberg wird es nach Expertenmeinung dagegen eng werden, denn Deutschland ist in den Sommermonaten nicht erst seit der Pandemie gut gebucht. Dazu sind die Preise überproportional gestiegen. Am Mittelmeer bekommt man 2023 sicher mehr fürs Geld und dazu Sonnenscheingarantie, sind viele Experten überzeugt.
Tipp: Unter der Woche starten
Carlo Speth von Urlaubspiraten rät Sparern, beim Urlaub im eigenen Land auch nach Ferienhäusern oder Ferienwohnungen zu suchen. „Denn dort fallen die Preissteigerungen im Vergleich zum Hotel aufgrund des niedrigeren Personalkostenanteils geringer aus.“ Auch im eigenen Land sei das Ausweichen auf weniger touristische Ziele eine gute Möglichkeit, um zu sparen. „Brandenburg statt Bayern“, so Speths Devise.
Der DRV rät Urlaubern, die kurzfristig noch ein passendes Ziel für ihr Reisebudget suchen, gerade bei Flugreisen nach Abflügen unter der Woche zu suchen, denn die seien meist günstiger als am Wochenende. Auch wer nicht genau sieben oder 14 Tage verreise, sondern acht, zehn oder 15, der komme möglicherweise günstiger davon. Zudem seien All-inclusive-Angebote oft eine gute Wahl, denn manche Reisen seien vor allem deshalb billiger, weil die Veranstalter sie ohne Verpflegung und ohne Transfers anbieten. Sicher ist aber auch: Beim Frühbuchen lässt sich gerade mehr sparen als in letzter Minute. Denn, so Aage Dünhaupt von Tui: „Last minute ist derzeit keine Garantie für ein Schnäppchen.“