Langlauf-Loipen wegen Windrädern verlegt

Von Frank Heidler
Die Loipe des Skiclub Pegnitz. Der Skiclub musste einen Teil seiner rund 21 Kilometer langen Loipe versetzen, weil sie zu nahe bei den Bauarbeiten der Windräder der Firma Ostwind bei Körbeldorf vorbei geht. Foto zeigt die Buchauer Windräder. Foto: Ralf Münch Foto: red

Nachtarbeit für die zwei neuen Windräder in Körbeldorf: „Wir liegen voll im Zeitplan“, erklärt der Sprecher der Firma Ostwind, Christoph Markl-Meider. Trotz der bitterkalten Januarnächte habe es bisher keine Verzögerungen gegeben.

 
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Immer nachts zwischen 22 Uhr und 4 Uhr wurden auf der sonst um diese Zeit menschenleeren Gemeindeverbindungsstraße von Körbeldorf nach Büchenbach die riesigen Rotorblätter und tonnenschweren Betonringe angeliefert. Vor und nach Mitternacht war die Gemeindeverbindungsstraße für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

Windräder gehen bald ans Netz

„Auf der nördlichen Windkraftanlage stehen schon die ersten beiden Ringe“, erläutert Sprecher Markl-Meider. Gesamthöhe der bisher aufgebauten Betonringe rund 40 Meter. In der Nacht zum Samstag sollen die letzten Teile für die beiden Windräder im Windpark Körbeldorf angeliefert werden. Der Ostwind-Sprecher ist zuversichtlich: „Ende Februar oder spätestens Anfang März gehen die beiden Körbeldorfer Windräder ans Netz.“

Betreiber des Windparks noch unklar

Der Betreiber des Windparks Körbeldorf ist noch unklar. „Wir verhandeln gerade“, so Markl-Meider. Der Winterfrost verhinderte den Baufortschritt nicht. „Verzögerungen könnte es nur noch durch starken Wind geben.“ So willkommen dieser bei einer fertig aufgebauten, betriebsbereiten Anlage ist — für das Hochhieven schwerer Teile wie der Rotorblätter wäre Starkwind eher hinderlich.

Großen Bogen gemacht

Auswirkungen hat die Windkraftbaustelle auf den Pegnitzer Wintersport. „Die Loipen sind frisch gespurt“, frohlockt der Pegnitzer Skiclub auf seiner Webseite. Allerdings mit einer Einschränkung. Die Loipen „wurden etwas umgelegt, da die Windräder, welche gerade gebaut werden, zum Teil auf unserer Loipe stehen“. Aber Michael Kürzdörfer, einer von vier technischen Leitern des Skiclubs, ließ sich davon nicht Bange machen. „Ich war vorigen Samstag das erste Mal unterwegs, um die Loipe zu planieren.“ Die Schneeauflage sei zu gering gewesen und so musste erst etwas „modelliert“ werden.

Um die Windkraftbaustelle haben die Loipenfahrer einen großen Bogen gemacht, erläutert Skiclub-Vorsitzende Sabine Wachsmann. Dabei habe man sich an die Anweisungen der Security-Wachleute auf der Körbeldorfer Windkraft-Baustelle gehalten. Wie in den Vorjahren ist die Loipe hinter dem Pegnitzer Schlossberg 21 Kilometer lang. „Das war schon immer eine Rundstrecke, das ist gleich geblieben“, schildert Michael Kürzdörfer den Streckenverlauf.

Die Loipe geht in einem Bogen an den Windrädern vorbei hin zur Autobahn, wird etwas länger an der Autobahn entlang geführt, überquert die Ortsverbindungsstraße nach Büchenbach und führt wieder zurück Richtung Gärtles.

200 Meter Abstandzur Baustelle

Doch zuvor muss der Skiclub den Verlauf der bereits seit Tagen von heimischen Wintersportlern eifrig genutzte Loipe noch einmal korrigieren. Die Vorgabe wurde der Skiclub-Vorsitzenden von Wolfgang Hempfling (Stadt Pegnitz) erläutert: mindestens 200 Meter Abstand zur Baustelle der beiden Windräder.

Auf Anfrage erklärte Landkreissprecher Michael Benz zum Loipenverlauf: „Gegen die Errichtung einer Langlaufloipe auf den vorhandenen Feld- und Waldwegen oder in vergleichbarem Abstand zu den Windkraftanlagen im Windpark Körbeldorf bestehen aus unserer Sicht keine Bedenken.“ Wenn die Windrotoren in Betrieb sind, könne die Loipe wieder etwas näher heranrücken, versprach Ostwind-Sprecher Markl-Meider. Einzige Einschränkung: Wegen des drohenden Eis-Abwurfs von den Rotorblättern im Winter dürfen Langläufer nicht einfach unter den Windrädern durchfahren. Die Nabenhöhe der beiden Windräder liegt bei je 137 Metern. Der Rotordurchmesser beträgt 126 Meter.

Die früher von vielen Langläufern als hilfreich empfunden roten und blauen Hinweisschilder an der Loipe sollen laut Michael Kürzdörfer aber nicht wieder aufgestellt werden. „Die sind regelmäßig verschwunden.“ Manche davon sicherlich kaputt oder geklaut.

Das Aufstellen im Spätherbst und Abbauen im frühen Frühjahr sei auch immer sehr arbeitsaufwendig und zeitintensiv gewesen. Hier wäre der Skiclub sicherlich dankbar für weitere Unterstützung, oder vielleicht auch eine kleine Geldspritze durch die Stadt. So mancher Freizeitsportler verzichtet ohnehin auf jegliche Orientierungshilfe auf der Loipe — und testet die einzelnen Streckenabschnitte bei den Langlaufrunden lieber selbst.

INFO: Der neue Loipenplan soll bis Anfang nächster Woche auf der Skiclub-Internetseite zu sehen sein: scpegnitz.de

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