Kurz darauf kommt ein Junge mit Platzwunde. Er habe beim Feiern einen Bierkrug an den Kopf bekommen, keine Schlägerei. „Ich habs erst später gemerkt, als mir das Blut runtergelaufen ist.“ Daniela säubert die Wunde. Dann wieder Streife.
Der 16-Jährige taumelt immer noch über den Platz. Von seinen Kumpels keine Spur mehr. Nun bringt ihn der Sicherheitsdienst ins BRK-Heim und ruft seine Eltern an. „Es ist halt gesetzlich festgeschrieben, dass wir uns um ihn kümmern müssen“, sagt einer der Wachmänner. Er und der sturzbetrunkene Jugendliche plaudern über die Schule, bis die Eltern da sind.
Da ist es schon kurz vor zwei und die Band spielt immer noch. „So einen Donnerstagabend habe ich in den ganzen elf Jahren noch nicht erlebt“, sagt Daniela. Und meint damit nicht nur die Länge, sondern auch das hohe Gewaltpotenzial.
Immer wieder brechen kleinere Schlägereien aus, „der hat meinen Kumpel beleidigt“, schreit einer, der andere reißt sich die Kleider vom Leib. „Hör auf, hör auf“, kreischt die Freundin. Auf der anderen Seite des Festplatzes tauchen die Kumpels des 16-Jährigen wieder auf, einer erbricht sich auf den Fußballplatz, der andere steht pinkelnd daneben. Daniela und Klaus beobachten, sie können wenig tun, solange sich niemand verletzt. „Total untypisch“, sagt Daniela immer wieder. „Normalerweise ist es so schlimm erst am Sonntag.“
Ihre gute Laune kann das nicht trüben. Auch um halb vier, als der Platz endlich geräumt ist und das Team Feierabend machen kann, lacht sie noch. Bis Montag wird das wohl jeden Tag so sein. „Am Montag werde ich sagen: Nie wieder. Aber in drei Wochen denke ich dann doch: Ach, eigentlich war es schön“, sagt Daniela. Klaus nickt. „Die meisten Einsätze sind ja nette Sachen. Wir haben hier meistens unseren Spaß.“