Landwirtschaft Oberfrankens bester Meister kommt aus Pegnitz

Mia Stöckel
Unser Bild zeigt (von links): Uwe Lukas (Bereichsleiter Landwirtschaft, Amt für Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg), Hermann Greif (Bezirkspräsident Bauernverband), Christian Schirbel (Landwirtschaftsmeister), Karl Lappe (BBV-Kreisobmann), Manuel Arnold (Landwirtschaftsmeister), Klaus Bauer (stellvertretender Landrat), Lukas Haberberger (Landwirtschaftsmeister), Matthias Roder (Vorsitzender Prüfungsausschuss), Heidrun Piwernetz (Regierungspräsidentin). Foto: /Andreas Harbach

Vielversprechender Nachwuchs für die Landwirtschaft: Eine Frau und zwölf Männer haben ihre Meisterbriefe erhalten.

 
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Mit breitem Lächeln stehen die 13 frischgebackenen Meister der Landwirtschaft am Donnerstag (2. März 2023) im Landratsaal der Regierung von Oberfranken in Bayreuth. Um 10 Uhr beginnt Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken, den festlichen Empfang mit dem Zitat: „Die Wurzeln der Bildung sind bitter, aber die Früchte sind süß“. Die Veranstaltung und das damit verbundene Zertifikat sei die süße Belohnung für die harte Arbeit der Prüfungen. Die Landwirtschaft sei „die Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts“.

Seit Oktober 2019 haben sie akademisch und praktisch gearbeitet, um ihre Prüfungen erfolgreich abzuschließen. Das erzählt Absolvent Lukas Haberberger, der seinen Meister als Jahrgangsbester abgeschlossen hat. Den praktischen Teil verbrachte er im Betrieb seiner Eltern in Pegnitz. „Klar hat der praktische Teil mehr Spaß gemacht, aber der theoretische ist notwendig, unsere Lehrer haben das Ganze interessant gestaltet.“ Erfolgreich abzuschließen gelang jedoch nur 13 von 18 Prüflingen, fünf konnten mit ihren Leistungen noch nicht überzeugen. Allerdings haben sie dazu im nächsten Jahr erneut die Möglichkeit den Meister zu erringen, der den Stellenwert eines fachlichen Abiturs hat und zum Hochschulzugang berechtigt.

Zeichen für eigene Bereitschaft

Matthias Roder, Vorsitzender des Meisterprüfungsauschusses, betont, dass der Meisterbrief nicht ausschlaggebend für zukünftigen Erfolg sei, sondern nur die eigene Bereitschaft, zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Er erklärt die Herausforderungen genauer. Der Meisterbrief zertifiziert nicht nur einen großen Wissensstand, sondern auch, dass die Inhaber fähig sind, pädagogisches Wissen anzuwenden und zu vermitteln. Auf Deutsch: Sie sind in der Lage, Menschen auszubilden und ihnen Technisches verständlich zu vermitteln. „Das erste, wozu ich als Meister in der Lage sein muss: dass ich fachlich selber in der Lage bin, mich landwirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen.“

Die Landwirtschaft sei sehr vielfältig. Die meisten oberfränkischen Betriebe haben mit Tieren zu tun, man muss sich ackerbaulich und pflanzenbaulich auskennen, dazu gehört auch die Unterscheidung von Wiesen und Ackerbau, auch forstwirtschaftliche Aspekte und die Organisation als Betriebsleiter. Diese Fächer werden zum Beispiel durch Fachstudien abgeprüft; der Prüfling bekommt eine Situation eines fremden Betriebs vorgestellt, bei dem es Probleme wie Überarbeitung, Unzufriedenheit beim Personal oder Alkohol auf der Arbeit gibt. Dann muss er Lösungsansätze vorstellen. Der pädagogische Teil sei erst vor einigen Jahren dazugekommen, aber natürlich spiele er bei der Leitung eines Betriebs eine große Rolle. Roder appellierte an die Eltern, für die jungen Meister Platz in ihrem Betrieb zu schaffen. Die „jungen Pflanzen“ bräuchten ihn, um ihr Potenzial auszuschöpfen.

Glückwünsche überbrachten auch Günter Dippold vom Bezirk Oberfranken, Burkhard Traub von der Regierung von Oberfranken, Rudi Steuer und Arno Eisenacher vom Verband Landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder sowie Hermann Greif vom Bayerischen Bauernverband.

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