Landratsamt plant neue Streckenführung Pegomobil wird mobiler

Von Sabine Strickstrock
 Foto: red

Der Pegnitzer Stadtbus, das Pegomobil, hat ein großes Manko: Er fährt nicht alle Stadtteile an. Gerade Ältere ohne Auto fühlen sich deshalb von den Pegomobil-Planern im Stich gelassen. Jetzt gibt es Neuigkeiten in der Sache.

 
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Im Landratsamt Bayreuth sind die Verantwortlichen derzeit dabei, eine neue Streckenführung zu planen. Bislang gilt: Am Bahnhof ist Endstation, die Leute beispielsweise aus Rosenhof, vom Zipser- und vom Kellerberg haben das Nachsehen.

Entsprechend heftig fiel die Kritik beim ersten Seniorenforum in der Wiesweiherhalle im vergangenen Jahr aus. Die Senioren forderten ein Pegomobil, das etwa auch den Neuen Friedhof anfährt und vor allem auch Elbersberg, Pottenstein und Auerbach. Nicht zu vergessen: „Auch in Neudorf, Lüglas und Bronn – überall gibt’s doch Rentner“, so der Tenor.Nun signalisiert Detlev Schmidt, Leiter der regionalen Entwicklungsagentur am Landratsamt, Abhilfe. Die Planer sind derzeit dabei, die bisherige Streckenführung auszudehnen, innerstädtisch wie außerhalb.

Pegnitz sternförmig erschließen

Pegnitz soll über die neue Linienführung sternförmig erschlossen werden, vier Hauptkorridore sind vorgesehen: im Osten von Troschenreuth und Hainbronn aus kommend, südlich von Plech und Betzenstein aus, nördlich von Trockau und Buchau und im Westen von Elbersberg kommend. Auch innerhalb der Stadt wird es deutliche Verbesserungen geben, kündigt Schmidt an. Berücksichtigt wird der neue Standort der Agentur für Arbeit, auch die Leute von Keller- und Zipserberg sollen Haltepunkte bekommen. Mit der neuen Streckenführung sei zudem ein Krankenhausbesuch ohne Umsteigen möglich.

Da die Stadt Pegnitz eine ganz zentrale Funktion einnehme, „wollen wir dem mit einer Ausweitung des öffentlichen Verkehrsangebots Rechnung tragen“, so Schmidt weiter. Innerstädtisch verkehrt wie gehabt das Pegomobil, außerhalb managt ein sogenanntes bedarfsgerechtes System den Transport. Das bedeutet in der Praxis: Es gibt Anruflinientaxis, die telefonische Voranmeldung für eine Fahrt ist dabei Voraussetzung. Je nach Anzahl der zu transportierenden Fahrgäste stünde dann ein Taxi oder ein Bus zur Verfügung. Voraussichtlich drei Unternehmen werden mit Transport und Organisation betraut werden. Das Auswahlverfahren laufe derzeit an, so Schmidt. Erstmals werden zudem auch Fahrten am Wochenende angeboten.

Zielgruppengerechtes Angebot

Was die Anbindung des ländlichen Raums an den öffentlichen Nahverkehr anlangt, „machen wir einen wirklich großen Schritt“, so Schmidt. Auch mache sich das Landratsamt sehr intensive Gedanken, ein zielgruppengerechtes Angebot zu unterbreiten. Noch läuft das Ganze unter dem Arbeitstitel „Modellprojekt“, wird vom Freistaat Bayern finanziert und ist zeitlich befristet. Der Probelauf erstreckt sich laut Schmidt über drei Jahre. Die Zusage zur Finanzierung flatterte im Übrigen erst unlängst auf seinen Tisch. „Wir haben jetzt grünes Licht“, freut sich Schmidt. Zum 1. Mai soll die neue Linie starten.