Hitze erschwert Löscharbeiten Fachwerkscheune ein Raub der Flammen

Auf dem Lindenhof in Stadtsteinach brennt ein Gebäude vollständig nieder. Die rund 200 Rettungskräfte haben es gleich mit mehreren Problemen zu tun.

 
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Schon wieder hat ein Großbrand im Stadtsteinacher Oberland zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der gesamten Region gefordert. Um 6.48 Uhr am Montagmorgen ertönte der Alarm. Die Feuerwehren rückten zu einer brennenden Scheune aus, die auf dem Gelände des Lindenhofs in Stadtsteinach steht. Das Areal ist auch als „Salem-Siedlung“ bekannt. Als die Retter eintrafen, schlugen bereits die Flammen meterhoch aus dem mehrstöckigen Fachwerkgebäude. Das Problem: Das Gebäude ist von Wald umringt. Ein Übergreifen der Flammen konnten die rund 200 Feuerwehrleute zwar verhindern. Doch das Gebäude selbst war nicht mehr zu retten.

Der Schaden ist immens: Die Polizei beziffert ihn am frühen Montagnachmittag mit 250.000 Euro. Die Ursache des Brands ist noch nicht bekannt. Die Kripo Bayreuth ermittelt.

Um 13 Uhr konnten zwar die meisten der 200 Feuerwehrleute wieder abrücken. Doch die Feuerwehr Stadsteinach und Zaubach ist weiterhin vor Ort. Denn in der Brandruine facht das Feuer immer wieder auf: Glutnester. Und die Brandruine kann die Feuerwehr wegen der Einsturzgefahr derzeit nicht betreten.

Feuerwehrsprecher Yves Wächter erklärte, es sei vor allem im Erdgeschoss schwierig gewesen, an die Flammen heranzukommen. „In dem Bereich sind Maschinen und Geräte abgestellt, die zur Bewirtschaftung der Grünflächen verwendet werden. Der Dachstuhl ist bereits eingestürzt. Das heißt, wir können uns keinen Zugang ins Gebäude verschaffen.“ Deswegen war eine Bekämpfung des Feuers nur von den Seiten möglich.

Die Nachlöscharbeiten gestalteten auch wegen der sengenden Hitze am Vormittag schwierig. Stundenlang kämpften die Einsatzkräfte bei Temperaturen bis zu 32 Grad gegen das Feuer. Um die Arbeit wenigstens etwas zu erleichtern, wurde im Laufe des Einsatzes eine Risikozone eingerichtet, innerhalb der die Feuerwehrleute mit dem gesamten Equipment ausgestattet sind. Außerhalb dieser Zone gilt Marscherleichterung, das heißt die Feuerwehrleute können zumindest ihre schweren Jacken ausziehen.

Auch während der akuten Brandbekämpfung ging keineswegs alles reibungslos vonstatten, informierte Wächter: „Wir mussten uns einmal zurückziehen, weil eine Seitenwand einsturzgefährdet war.“ Um einen effizienten Löschangriff auch aus größerer Entfernung sichern zu können, wurden die C-Rohre durch B-Rohre ersetzt. Neben der Stadtsteinacher und der Untersteinacher Feuerwehr waren zahlreiche weitere Wehren aus der Umgebung ausgerückt, darunter auch die Kulmbacher Wehr, deren Angehörige gleichzeitig auch noch bei einem schweren Verkehrsunfall Hilfe leisten mussten.
 

Die Feuerwehren hatten am Vormittag mehrere Schlauchleitungen legen müssen: von der Steinach nach oben durch den Wald zum Brandort, vom Hydrantennetz und schließlich noch über Faltbehälter zur Alten Pressecker Straße. Mit Tanklöschfahrzeugen wurden die Behälter im Pendelverkehr gefüllt, damit die Einsatzkräfte löschen konnten.

Auch Polizei war vor Ort. Dankbar waren die Feuerwehrleute besonders für den Einsatz des BRK: Dieses versorgte sie mit Wasser und Essen. Die Brandwache wird laut Feuerwehr auf jeden Fall bis zum Dienstag andauern.

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