Kreisrat Christian Porsch, Wahlgemeinschaft, warnte. Es zeige sich, wohin die Gesellschaft abdrifte. Der Landkreis müsse dafür aufkommen, was ihm Gesetze des Bundes vorschreiben. Allerdings ohne dafür Finanzierungen zu erhalten. Mit Blick auf die Situation bei den unbegleiteten Flüchtlingen äußerte Landrat Wiedemann scharfe Kritik an der Bundesregierung. Sie stelle hohe Ansprüche an den Landkreis, der stets hinterherlaufen müsse, um seine Ausgaben erstattet zu bekommen. Wiedemann kündigte an, er werde erneut ein Spitzengespräch führen. > Minderjährige Ausländer: Der Ansatz für unbegleitete minderjährige Ausländer muss laut Plan von 720 000 auf eine Million Euro erhöht werden, bei den Volljährigen von 180 000 auf 450 000 Euro, wie Carola Keller erklärte. Derzeit betreut das Landratsamt 45 Minderjährige. Der Bezirk erstatte die Kosten mit erheblicher zeitlicher Verzögerung. > Familienhilfe: Sie richtet sich an Familien und Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, die durch interne Probleme oder soziale und gesellschaftliche Entwicklungen so stark belastet sind, dass sie sich aus eigener Kraft nicht mehr helfen können. Der Ansatz steigt von 320 000 auf 400 000 Euro. Geholfen wird derzeit 52 Familien. Im Vorjahr waren es laut Landratsamt nur 40. > Vollzeitpflege: Aktuell hat das Landratsamt 109 Kinder in Pflegefamilien untergebracht. Der Ansatz muss von 1,3 auf 1,4 Millionen Euro erhöht werden. Heimunterbringung: Die Zahl der Heimkinder ist mit derzeit 30 gegenüber 22 im Vorjahr stark gestiegen, wie Carola Keller berichtete. Der Ansatz steigt von 1,6 Millionen und 2,5 Millionen Euro. > Eingliederungshilfe – Stationäre Leistungen: Wie Carola Keller weiter ausführte, sind stationäre Unterbringungen im Rahmen der Eingliederungshilfe sehr teuer. Gegenwärtig gibt es 15 Fälle im Landkreis. Der Haushaltsansatz muss von 900 000 Euro im Vorjahr auf 1,7 Millionen Euro im nächsten Jahr erhöht werden.