Bayreuth - Die Tierschutzorganisation Peta hat bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth Strafanzeige gegen die Hundehalterin, die am Samstag mehrere Stunden lang zwei Hunde in ihrem Auto zurückließ (wir berichteten), erstattet. Darüberhinaus fordert Peta, teilt Pressesprecherin Valeria Goller am Freitag mit, dass gegen die Beschuldigte ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird.

Wie unsere Zeitung berichtete, hatte die Frau ihre beiden Hunde über mehrere Stunden in ihrem in einem Bayreuther Parkhaus abgestellten Auto zurückgelassen. Während die Frau shoppen war, waren die beiden Hunde ohne Wasser und ohne Frischluftzufuhr in einer Transportbox eingesperrt. Einer aufmerksamen Autofahrerin war, als sie ihr Auto abstellte, Hundegebell aufgefallen. Als sie zurückkam war das Bellen verstummt. Nach Auskunft der Polizei verständigte die Frau die Polizeiinspektion Bayreuth. Weil diese gerade keine Kapazitäten frei hatte, sprangen Beamte der Verkehrspolizei ein. Nachdem sie vergeblich versucht hatten, die Halterin ausfindig zu machen, öffneten die Beamten ein Seitenfenster und konnten so die beiden Hunde aus dem überhitzen Auto bergen. Für den kleineren der beiden Hunde kam die Hilfe jedoch zu spät. Den größeren Hund versorgten die Beamten mit Wasser.

In der Pressemitteilung weist Peta ausdrücklich darauf hin, dass es das Tierschutzgesetz untersage, Hunden ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Deshalb habe sie bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth Strafanzeige gegen die Hundehalterin erstattet und fordere zudem ein Tierhalteverbot für die Beschuldigte.

Lebensgefährliche Situation

„Viele Hundehalter unterschätzen die Auswirkungen der Sommerhitze auf Vierbeiner, wenn sie diese in Autos zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, teilt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, mit. Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklasse, riskiere das Leben des Tieres und müsse mit einer Strafanzeige rechnen.

Bereits wenige Minuten in der Sonne würden reichen, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen, teilt die Tierschutzorganisation weiter mit. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster würden bei diesen Temperaturen keine Abhilfe schaffen. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen würden, würden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand erleiden.

Scheibe einschlagen

Wenn man an warmen Tag einen Hund im Auto bemerke, sei schnelles Handeln gefragt. Sollte der Wagenbesitzer nicht auffindbar sein, müsse umgehend die Polizei gerufen werden. Befinde sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür seien Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe einzuschlagen. Dies könne unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings seien Peta keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden seien.