Oberfranken - Hauptsächlich Autos der Marken Audi und BMW hatten in den vergangenen zwei Monaten wiederholt unbekannte Diebe in Hochfranken im Visier ( wir berichteten). Zuletzt in der Nacht zum Dienstag in Selbitz und Köditz: Dort erbeuteten die Täter zwei schwarze Audi A4 Avant. Mit einem speziellen Einsatzkonzept verstärken die Kriminalpolizei Hof und die Polizeidienststellen in Grenznähe zur Tschechischen Republik ihren Kampf gegen die Kfz-Kriminalität.

Laut einer Pressemitteilung zeigen bayernweite Ermittlungen, dass hauptsächliche im süddeutschen Raum ein Anstieg der Diebstähle von Fahrzeugen, insbesondere der Marke Audi, BMW und VW, zu verzeichnen ist. In Sachsen stellte die Polizei seit Anfang dieses Jahres ebenfalls eine deutliche Steigerung der Kfz-Diebstähle fest.

Obwohl in der Vergangenheit bereits mehrere Festnahmen hauptsächlich osteuropäischer Fahrzeugdiebe in den Bereichen Bayreuth und Hof sowie in Sachsen gelungen sind, setzen sich die Diebstähle weiter fort. In Hochfranken waren wiederholt Fahrzeuge der Marken Audi und BMW im Visier der Täter. Ab Mitte August verzeichnete die Kriminalpolizei Hof insgesamt zwölf Kfz-Diebstähle sowie zwei versuchte Autodiebstähle, jeweils verschiedener Baureihen. Die Tatorte lagen insbesondere im Stadtgebiet Hof und im Hofer Landkreis.

Hinzu kommen aktuell die Diebstähle von zwei Audi A4 Avant. Im Zeitraum von Montag, 17. Oktober, gegen 22.30 Uhr, bis zum Dienstag, etwa 6.30 Uhr, schlugen die Unbekannten in Selbitz, Stadtteil Stegenwaldhaus, bei einem schwarzen A4 mit den Kennzeichen „HO-CS 1093“ zu. Der Wagen war im Carport vor einem Wohnhaus in der Leupoldsgrüner Straße abgestellt. Unentdeckt konnten die Täter mit dem gut vier Jahre alten Kombi im Wert von zirka 14.000 Euro entkommen. Auch in Köditz erbeuteten die Unbekannten einen etwa gleichalten schwarzen Audi A4 Avant mit den Kennzeichen „HO-HF 1506“. Der Wagen mit einem Zeitwert von gut 16.000 Euro war in der Zeit von Dienstag, etwa 0.30 Uhr, bis gegen 14 Uhr, in der Hohbühlstraße vor dem Friedhof geparkt. Die Kripo Hof ermittelt und sucht Zeugen. Sachdienliche Hinweise nehmen die Beamten unter der Tel.-Nr. 09281/704-0 entgegen.

Das Fachkommissariat der Kripo Hof hat sämtliche Kfz-Diebstähle, in diesem Zusammenhang vorliegende Erkenntnisse sowie Ermittlungsergebnisse umfassend analysiert. Die Beamten gehen davon aus, dass in erster Linie gut organisiert Tätergruppierungen aus Osteuropa, insbesondere Polen, für die Diebstähle der bevorzugten Fahrzeugmarken verantwortlich sind. Die Autos werden in der Regel vorher ausgespäht und dann primär in den Nachtstunden angegangen. Offenbar verfügen die Täter sowohl über spezielle Kenntnisse für die Überwindung der jeweiligen Sicherungseinrichtung als auch über passendes Werkzeug, beispielsweise zur Ausschaltung der Wegfahrsperre. Innerhalb kurzer Zeit wird das Fahrzeug dann ins Ausland gebracht.

Im Kampf gegen den Kfz-Diebstahl stehen die Beamten des Hofer Fachkommissariats auch in engem Informationsaustausch mit anderen Kriminalpolizeidienststellen sowie mit der Bundespolizei und dem Zoll. Desweiteren arbeiten sie eng mit den tschechischen Polizeibehörden zusammen. Besonders in den von den Autodiebstählen betroffenen Bereichen sorgen verstärkt uniformierte Streifenbesatzungen für Sicherheit. Aber auch Polizeibeamte in Zivil sowie Fahndungsspezialisten sind vor Ort im Einsatz. Neben einer Weiterentwicklung von Fahndungshilfsmitteln ist grundsätzlich jeder Polizeibeamte auch hinsichtlich der Fahndung nach entwendeten Fahrzeugen aus- und fortgebildet.

Einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung der Kfz-Kriminalität kann auch die Bevölkerung leisten. Nach Hinweisen gelang es der Polizei wiederholt, Autodiebe sowie andere Straftäter aufzuspüren und festzunehmen. Daher bitten die Polizisten in Hochfranken um aktive Mithilfe.

Achten Sie auf Personen und Fahrzeuge, vor allem mit auswärtigen oder ausländischen Kennzeichen, die langsam durch die Straßen „streifen“ und notieren sich die Beschreibung und/oder das Kennzeichen. Informieren Sie dann umgehend die Polizei.

Werden Sie zudem sofort misstrauisch, wenn Unbekannte Fotos, beispielsweise in einer Wohngegend, auf Firmengeländen oder Parkplätzen, machen. Verständigen Sie sogleich die Polizei.

Parken Sie Ihr Auto am besten stets versperrt in einer abschließbaren Garage.

Ihren Carport oder die Hofeinfahrt können Sie zusätzlich mit einem Scheinwerfer mit Bewegungsmeldern ausstatten.

Sollte das Auto am Straßenrand geparkt werden müssen, achten Sie wenn möglich darauf, es in einer belebten und gut beleuchteten Straße abzustellen.

Lassen Sie nie den Autoschlüssel im Zündschloss stecken oder im Auto liegen. Sperren Sie Ihr Fahrzeug immer ab und lassen Sie das Lenkradschloss einrasten. Die Autoscheiben sollten stets geschlossen werden. Aktivieren Sie alle eingebauten Sicherungssysteme.

Keinesfalls sollten Sie Wertgegenstände, wichtige Fahrzeugdokumente oder Ihr mobiles Navigationsgerät im Auto zurücklassen.

Wenn Sie das Auto mit einer Funkfernbedienung verriegeln, achten Sie auf das optische Signal und überprüfen Sie, ob das Fahrzeug tatsächlich verschlossen ist.

Autodiebe brechen immer wieder auch in Häuser und Wohnungen ein, um in den Besitz des Fahrzeugschlüssels und damit problemlos auch an das Auto zu gelangen. Bewahren Sie den Fahrzeugschlüssel nicht im Eingangsbereich auf.

Wählen Sie in dringenden Fällen den Notruf: 110.