Oberfranken - Das erste Glatteis dieses Winters hat viele kalt erwischt: In den frühen Morgenstunden ereigneten sich in Oberfranken 114 Unfälle, die meisten davon auf der A 9, wie Polizeipressesprecherin Anne Höfer berichtet. Doch glücklicherweise habe es keine Toten und nur wenige Schwerverletzte gegeben. "Es ist also noch relativ glimpflich abgegangen", bilanziert Höfer. Da die Gefahr von Blitzeis schon am Abend zuvor angekündigt war, habe man sich personell darauf eingestellt. "Um alle Notrufe annehmen zu können, waren zusätzliche Beamte im Einsatz."

Alle Hände voll zu tun hatten aber nicht nur Polizisten, sondern auch Ärzte. Wie Hermann Dederl, Chef der Hochfranken-Kliniken, berichtet, kamen ins Münchberger Krankenhaus zwanzig Patienten, die sich beim ersten Glatteis der Saison Brüche, Sprunggelenks- und sogar Hüftverletzung zugezogen hatten. Zehn davon mussten stationär aufgenommen werden. "In der Notaufnahme war ganz schön was los. Es war ziemlich heftig", so Dederl.

Da die meisten Verletzten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gelangen, standen bei der Integrierten Leitstelle Hochfranken die Telefone nicht still. Am Donnerstagmorgen rückten im Raum Hof 14 Rettungswagen aus, allein in der Stadt Hof kamen sechs Wagen zum Einsatz, obwohl normalerweise nur zwei zur Verfügung stehen. Wie der diensthabende Schichtführer Markus Weber erklärt, hat man Fahrzeuge, die zum Krankentransport genutzt werden, für diese Notfälle eingesetzt. "Es sind nicht nur ältere Menschen gestürzt, sondern auch junge und viele Schüler, die auf dem Schulweg waren. Es gab etliche Kopfverletzungen und Brüche." Insgesamt war die Integrierte Leitstelle, die die Landkreise Hof, Wunsiedel sowie die Stadt Hof betreut, laut Markus Weber bis zu 50 Mal im Einsatz.