Neben dem sogenannten Stick, den es in einer Ein-Meter- und einer Zwei-Meter-Variante gibt, gehören ein Helm und Schutzhandschuhe zur Grundausstattung eines Lacrosse-Spielers. Darüber hinaus können die Spieler noch weitere Schutzausrüstung für die Ellbogen, den Brustbereich und die Schultern tragen, sogenannte Pads. Ganz billig ist das nicht: ein Starter-Set mit Schläger, Handschuhen, Ellbogenpads und Brustpad kostet in Deutschland ungefähr 200 Euro. Etwa 50 Euro billiger ist es, wenn man es beim Fachhandel in den USA bestellt. Der Helm schlägt zusätzlich mit 130 Euro zu Buche. Immerhin hat das Lacrosse-Team der Uni ein kleines Arsenal an Ausrüstung, die während des Trainings ausgeliehen werden kann.
Mit blauen Flecken oder Kratzern muss man rechnen
Lacrosse sei ein vielseitiger Sport, betont Heiks. Deshalb gebe es auch keinen idealen Körpertyp dafür. Kleine und wendige Spieler haben ebenso eine Berechtigung wie große und kräftige. „Es werden sehr viele Fähigkeiten geschult: Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Explosivität und Koordination“, erklärt Heiks. Und das Verletzungsrisiko sei trotz der Tackles relativ gering. „Das liegt vor allem daran, dass man nicht wie beim Fußball abgegrätscht werden kann oder dass einem wie beim Football jemand in die Beine springen darf“, sagt der 30-Jährige. Man müsse aber dennoch damit rechnen, dass man vom Spiel ein paar blaue Flecken und Kratzer mit nach Hause bringt.
Etwas anders verhält es sich beim Damen-Lacrosse. Hier wird ohne Körperkontakt gespielt, allerdings ist es technisch anspruchsvoller als die Variante für Männer. Denn bei den Damen ist Netztasche am Schläger wesentlich flacher, weshalb es schwieriger ist, den Ball darin zu kontrollieren. Auch an der Uni Bayreuth gibt es ein Lacrosse-Team für Frauen, das im vergangenen Jahr erfolgreicher war als die Männer. Nicht zuletzt deshalb sind sie bei der vom Nordbayerischen Kurier ausgerufenen Wahl zum Team des Jahres in der Kategorie Exoten ganz vorne mit dabei. „Lacrosse ist ein unheimlich schneller Sport“, sagt Heiks. Der Gummiball erreicht beim Passen und Schießen Geschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde. Mit der Ruhe und Entspannung beim Fischen hat es also wenig zu tun – trotz des vermeintlichen Keschers.