Kunst Petels barocke "Goldene Passion" im Nationalmuseum

Georg Petel galt schon früh als genialer Künstler. Eine Ausstellung in München zeigt nun eine Kreuzigungsgruppe des barocken Bildhauers, die Kunsthistorikern lange Zeit Rätsel aufgab.

 
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München (dpa/lby) - Eine kostbare vergoldete Kreuzigungsgruppe steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum. "Goldene Passion" nennt sich die Schau, die von Donnerstag bis zum 30. Juni Werke des Barock-Künstlers Georg Petel zeigt. Der aus Weilheim stammende Petel (1601/02-1634) habe als einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit gegolten, teilte das Museum am Mittwoch in München mit. Neben Arbeiten Petels seien auch weitere Werke seiner Zeit zu sehen, darunter Leihgaben aus Brüssel und der Alten Pinakothek.

Die Studioausstellung ist das Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojektes, an dem auch die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst beteiligt waren. Die Christusfigur der Kreuzigungsgruppe, zu der auch zwei Verbrecher gehören, galt nämlich bislang als verloren. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke ins Innere der Werke und in die Technik der Herstellung - mit computertomografischen Aufnahmen.   

Petel galt schon früh als genialer Künstler und wurde 1628 sogar von dem flämischen Maler Anthonis van Dyck porträtiert. Nach ersten bildhauerischen Erfahrungen in seiner Heimat Weilheim ging Petel auf Wanderschaft, unter anderem durch die Niederlande, Frankreich und Italien. 1625 ließ er sich in Augsburg nieder, heiratete und nahm Aufträge für Kirchen, Fürsten und Patrizier entgegen. In der Augsburger Moritzkirche sind einige seiner Skulpturen zu sehen, darunter eine Figur des Christus Salvator.

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