Diskussion über Zuschüsse
Wie wichtig sowohl Programmplanung als auch professionelle Geschäftsführung sind: Als hätten sie's sich selber demonstrieren wollen, berieten die Stadträte anschließend über Zuschüsse. Ein eindrucksvoller und interessanter Punkt sind diese "Zuschüsse aus den Bereichen Kultur- und Heimatpflege", schon weil die Liste der Zuschussempfänger ganz gut abbildet, wie vielfältig das kulurelle Leben in der Stadt ist.
Die Tücken des Anträgeschreibens
Zu sehen sind aber auch die Tücken des Papierkrams. Das Iwalewahaus etwa hatte insgesamt 19.000 Euro beantragt, was der Kulturausschuss ohnehin nicht in voller Höhe bewilligt hätte. Das Iwalewahaus hatte allerdings auch noch die Fristen verstreichen lassen - was Bürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und so manchen Stadtrat zumindest leicht verstimmte. Man einigte sich auf einen Zuschuss, allerdings - quasi mit pädagogischem Hintergedanken - leicht gekürzt.
Ebenfalls die Frist verschusselt hatte der Verein Schoko e.V., der Geld für seine Gedenkarbeit an der Leuschner-Gedenkstätte benötigt. "Da haben wir es allerdings ausschließlich mit Ehrenamtlichen zu tun", sagte Gabriele Röhler, um Verständnis werbend. Mit Erfolg: Schoko erhält Geld, die Summe wird nicht, wie von Stefan Specht angeregt, auf die Förderung für die Leuschner-Stiftung aufgeschlagen.
Was vermutlich ohnehin die engagierte Gegenrede von Stephan Müller von der Bayreuther Gemeinschaft provoziert hätte. Man zahle viel Geld an die Leuschner-Stiftung, sagte er mit Nachdruck, es sei Zeit für einen Nachweis, was dafür "konkret geleistet" werde.
Auch das Zentrum bekam Kritik ab. Etwa von Gabriele Röhler, die den Vorschlag einer Reduzierung der Zuschüsse so begründete: "Ich sehe zu wenig Mehrwert für Bayreuth." Stefan Schlags kritisierte das Zentrum als einen der "größten Zuschussempfänger" mit magerer Bilanz, Stephan Müller empfahl dem Zentrum "dringend", mehr "eigene Kulturarbeit zu machen".
Ist es danach vorstellbar, dass die Stadthalle künftig mit einer Zufallsbespielung am Laufen gehalten wird? Kaum. Mit dem Betriebskonzept wird man sich also ganz schön beeilen müssen.