Kulmbacher Brauerei macht weniger Gewinn

Von Roland Töpfer
Foto: Marcus Führer Foto: red

Zwei Millionen Euro Gewinn nach Steuern machte die Kulmbacher Brauerei AG im 1. Halbjahr 2017. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 2,6 Millionen gewesen. Der Getränkeabsatz der Gruppe blieb mit 1,56 (1,57) Millionen Hektoliter nahezu unverändert.

 
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Um 0,7 Prozent sank der Bierabsatz. Damit liegt die Kulmbacher Gruppe aber besser als der Markt, der um 2,1 Prozent schrumpfte, heißt es im aktuellen Zwischenbericht. Bei Gastronomie und Export musste der Braukonzern Rückgänge hinnehmen, der Handel legte zu.

Gewinner im Marken-Portfolio sind Mönchshof, Kapuziner, Keiler und Sternla. Alle anderen Marken lagen im Minus.

Wenig Spielraum

Der Preis- und Aktionsdruck werde trotz vereinzelt durchgeführter Preiserhöhungen insbesondere bei den Pils-Bieren der nationalen Anbieter weiter anhalten und dadurch den Brauereien wenig Spielraum zur Verbesserung ihrer Ertragslage aufgrund künftiger Kostensteigerungen lassen, heißt es in dem Bericht. „Mit unseren ostdeutschen Biermarken Sternquell und Braustolz stehen wir in einem harten Wettbewerb in einem weiter rückläufigen Biermarkt in Ostdeutschland.“

Entziehen könne man sich diesem Druck mit Bierspezialitäten im Bügelverschlussgebinde, „insbesondere mit unserer Wachstumsmarke Mönchshof“.  Die Kulmbacher Gruppe befinde sich unverändert in einer guten Ausgangsposition. Bierspezialitäten und alkoholfreie Bieren sollen weiter wachsen.

Bereits auf der letzten Hauptversammlung im Mai hatte Vorstandssprecher Markus Stodden die Aktionäre auf einen leicht rückläufigen operativen Gewinn im neuen Geschäftsjahr eingestimmt. Der operative Gewinn (Ebit/vor Zinsen und Steuern) ist im 1. Halbjahr nun doch deutlich von 3,9 auf 2,9 Millionen Euro gesunken.

Mehr Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten wuchs leicht auf 893 (885). Investiert wurde mit 6,7 Millionen Euro eine Million weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein großer Teil des Geldes fließt in eine neue Bügelverschluss-Abfüllanlage.

Mehrheitsaktionär der Kulmbacher ist mittlerweile die Paulaner Brauerei Gruppe, mit der die frühere Holding BHI (Brau Holding International) verschmolzen wurde. Zur Paulaner gehören neben der Kulmbacher u. a. Hacker Pschorr, Fürstenberg, Hoepfner, Schmucker oder Thurn und Taxis.

Die Paulaner hält 63,8 Prozent an der Kulmbacher. 25,8 Prozent hat der Kulmbacher Ireks-Chef Hans Albert Ruckdeschel. 6,3 Prozent der Bamberger Hans Beyer und 4,1 Prozent sind in Streubesitz.

Kurssprung

Die Paulaner Gruppe mit 2300 Beschäftigten und über 600 Millionen Euro Umsatz gehört zu 70 Prozent Schörghuber, 30 Prozent hält Heineken. Mit 6,6 Millionen Hektoliter Getränkeabsatz, davon 5,7 Millionen Hektoliter Bier, zählt Paulaner zu den Großen in Deutschland.

Der Aktienkurs der Kulmbacher AG ist seit der Hauptversammlung weiter gestiegen und liegt nun über 60 Euro. Über Jahre hinweg hatte das Papier bei 30 Euro notiert. Mit dem Kurssprung ist die Marktkapitalisierung der Kulmbacher AG auf über 200 Millionen Euro gestiegen.