Als die zahlreichen Feuerwehren kurz vor 3 Uhr in der Nacht zum Sonntag eintrafen, schlugen schon längst aus dem Dachstuhl Flammen meterhoch in den Himmel. Es brannte im Wehrhaus. Das „Haus am Wehr“, ein altes Fachwerkgebäude, ist als Denkmal gelistet. Es stammt aus dem 17./18. Jahrhundert und ist das einzige Bauwerk in dem Kulmbacher Stadtteil nahe Unterdornlach. Jetzt liegt es in Trümmern. Sogar die verkohlten Mauern, die nach dem verheerenden Feuer noch gestanden waren, mussten mit Hilfe eines Baggers eingerissen werden. Die Bauweise des alten Hauses hatte keine Alternative gelassen. Immer wieder hatten Glutnester neue Flammen entfacht. Für die rund 120 Einsatzkräfte von der Feuerwehr, des THW, des BRK und der Polizei war das Wehrhaus kein unbekannter Ort. Am Ostersonntag 2018 waren schon einmal viele Retter dorthin geeilt. Damals hatte ein Nebengebäude in hellen Flammen gestanden. Warum es vor fünf Jahren gebrannt hatte, war schnell geklärt: Drei junge Männer hatten den Brand gelegt. Er war nur einer aus einer ganzen Serie, die damals an Ostern die Blaulichtorganisationen in Atem gehalten hatte. Unter anderem war bei Ködnitz auch ein Harvester in Flammen aufgegangen. Mehr als 300 000 Euro Schaden hatte das Trio angerichtet. Zwei von ihnen, damals noch keine 21 Jahre alt, wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der Haupttäter, selbst Mitglied bei einer Feuerwehr, musste für dreieinhalb Jahre hinter Gitter.