„Der Kulmbacher Künstlerherbst ist eine Respektsbezeugung und Ausdruck von Achtung und Wertschätzung verstorbener Künstler und ihrer Werke!“ Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Henry Schramm die Ausstellung, die bis zum 2. November in der Großen Hofstube der Plassenburg zu sehen ist.

Der Zeitpunkt war reif, eine neue Konzeption zu versuchen, meinte Schramm. „Als Kind unserer Stadt soll der jährlich geplante Künstlerherbst sich fortentwickeln und das kulturelle Leben der Stadt bereichern.“ Gezeigt werden jeweils eine Auswahl von Werken von Künstlern, die mit Kulmbach in Zusammenhang stehen.

Dr. Wolfgang Mössner stellte die sieben präsentierten Künstler vor, von denen nach dem Konzept des Künstlerherbstes jeweils einer schwerpunktmäßig behandelt wird.

Im Mittelpunkt stehen heuer die Arbeiten des Malers, Grafikers und Radierers Max Wild, von dem wohl auch das spektakulärste Exponat stammt, das Triptychon „Die apokalyptischen Reiter“. Laut dem Laudator ist das 1948 bis 1950 entstandene Kunstwerk in seiner Art einmalig. Selbst Albrecht Dürer, dessen Holzschnitt von 1498 als das bekannteste und künstlerisch verdichtetste Beispiel der Darstellung der apokalyptischen Reiter gilt, würde laut Mössner seine „schwarz-weiß-gestreifte Mütze, die er auf dem aus dem Jahr 1498 stammenden Selbstporträt trägt, ziehen“.

Sein Dank, dass das Bild komplett gezeigt werden kann, ging an Irmgard Sauer, Erich Kronauer und Günter Wild, die jeweils einen Teil des Triptychons besitzen.

Als einzige gebürtige Kulmbacher sind Josef Albert Benkert als Vertreter des deutschen Expressionismus und Johann Michael Friedrich Weiß, bekannt als Michel Weiß, der wie kein anderer Künstler mit der Stadt verbunden ist, vertreten.

Caspar Walter Rauh, der im Gegensatz zum Realisten Michel Weiß in seinen Werken als stetig Suchender eine Flucht ins Phantastische und Mythische antritt, komplettiert die Exposition ebenso wie Egon Engelien, Georg Schmidt und Hans Georg Lewerenz.

Bürgermeister Stefan Schaffranek freute sich, dass seine Idee umgesetzt wurde. Die Ausgestaltung der Vernissage erfolgte durch das Streichquartett des Kulmbacher Kammerorchesters. Zu den Gästen zählte auch Landrat Klaus Peter Söllner. ru