Kulmbach: Polizei bewacht den Brandort

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Von einem zwei Meter hohen Bauzaun umgeben ist das gesamte Grundstück des Freizeitcenters in Kulmbach. Das Areal, auf dem ein Großbrand am Montagmorgen Millionenschaden angerichtet hat, ist zum Tatort geworden, der derzeit rund um die Uhr von der Polizei bewacht wird. Foto: Melitta Burger Foto: red

Einen Tag nach dem verheerenden Großbrand ist das Freizeitcenter am Goldenen Feld von einem zwei Meter hohen Bauzaun umgeben. Keine noch so kleine Lücke gewährt einen Durchgang, um auf das große Grundstück zu gelangen. Die große Öffnung, die ins Dach geschlagen werden musste, ist inzwischen mit einer Spanplatte verschlossen, die den Blick ins Innere der ausgebrannten Halle ausschließt. Der Brandort ist zum Tatort geworden.

 
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Ein Tatort, der rund um die Uhr von der Polizei bewacht wird. Das wird so bleiben, bis die Ermittlungen zur Brandursache abgeschlossen sind. Warum das Feuer, das einen Millionenschaden angerichtet hat, ausgebrochen ist, untersuchen jetzt die Brandexperten der Bayreuther Kriminalpolizei. Dabei werden sie von einem Sachverständigen unterstützt, der eigens vom Bayerischen Landeskriminalamt angefordert wurde.

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Der Sachverständige des LKA wird am Mittwoch ebenso am Goldenen Feld erwartet wie ein Hundeführer, der aus Unterfranken mit seinem Brandmittelspürhund nach Kulmbach anreist. Auch die Sachverständigen der Versicherungen haben sich angekündigt. Sie alle wollen klären, wie es zu dem Feuer kommen konnte. Polizeisprecherin Anne Höfer sagt: „Zur Ursache kann ich nur auf die laufenden Ermittlungen hinweisen.“

Die Halle ist nicht mehr zu retten

Fest steht bisher: Die Halle ist nicht mehr zu retten. Das Feuer hat das Gebäude vollständig zerstört. Die große Bowlinganlage ist ebenso ein Raub der Flammen geworden wie das Restaurant, die Billard-Lounge und der Indoor-Spielplatz, in dem viele Kulmbacher Familien Kindergeburtstage gefeiert hatten. Auch der Asia-Imbiss im Nebengebäude ist wohl nicht mehr zu retten. Dieser Teil ist zwar nicht verbrannt. Aber nutzen kann man ihn auch nicht mehr. Das große grüne Schild, das am Grundstücksrand verspricht „Wir bauen für Sie um. Kommt in 2018“ dürfte jetzt wohl eher ein leeres Versprechen geworden sein. Die Stellenangebote auf der Homepage des Freizeitcenters für einen Monteur für die Bowlinganlage, für eine Servicekraft, einen Koch und eine Küchenhilfe haben sich wohl mindestens für die nähere Zukunft erledigt.

Herabstürzende Teile gefährden die Feuerwehr

Die Kulmbacher Feuerwehr berichtet über den Großeinsatz. Um 3.36 Uhr sei die Wehr alarmiert worden. Stadtbrandmeister Michael Weich habe umgehend die Alarmierungsstufe erhöht, als er das Ausmaß des Brandes in dem weitläufigen und recht verschachtelten Gebäude erkannte. Weitere Feuerwehren wurden hinzugezogen. Den Versuch, ins Gebäude vorzudringen, hätten die Wehrleute schnell abbrechen müssen. Immense Hitze habe ihnen entgegen geschlagen. Herabstürzende Teile hätten verhindert, dass sich die Feuerwehrleute von anderer Seite nähern konnten. So sei nichts anderes übrig geblieben, als die beiden Drehleitern aus Kulmbach und eine weitere von der Feuerwehr aus Burgkunstadt in Stellung zu bringen und einen Löschangriff von außen zu starten. Schnell sei klar gewesen , dass die Wehren für diesen Einsatz außerordentlich viel Wasser brauchen würden. Weitere Feuerwehren wurden zur Hilfe gerufen, eine weitere Drehleiter von der Feuerwehr in Burgkunstadt angefordert.

245 Einsatzkräfte waren beschäftigt

Die Stadtwerke und das Bayernwerk kümmerten sich um Abschaltung von Gas und Strom. Glücklicherweise gelang es, nur das brennende Gebäude abzuschalten. Andere Betriebe am Goldenen Feld waren von der Abschaltung nicht betroffen. Gleichzeitig bauten die Feuerwehren eine Wasserförderung zum Weißen Main auf, die Sicherheitsbehörden riefen derweilen die Bevölkerung auf, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten, so lange der dichte schwarze Rauch aus dem Gebäude drang und vor allem in Richtung Melkendorf zog. Der Rettungsdienst musste zweimal eingreifen, um Leichtverletzte zu versorgen. Das THW Kulmbach leuchtete die Einsatzstelle aus, stellte Material und Helfer zur Verfügung und sicherte nach dem Einsatz das Gebäude. 245 Einsatzkräfte waren nach Angaben der Kulmbacher Feuerwehr am Brandort tätig.

Nachbarfirma hilft mit

Als klar war, dass Löcher ins Dach geschlagen werden müssen, um die Flammen im Inneren des Gebäudes zu löschen, half die nahe gelegene Firma Trapper aus. Sie stellte einen Bagger bereit, mit dem die Dachhaut aus Metall geöffnet werden konnte.

Um 10 Uhr, mehr als sechs Stunden nach der Alarmierung, sei der Brand schließlich weitgehend unter Kontrolle gewesen, berichtet die Feuerwehr. Allerdings hätten einige Brandnester die Aktiven noch bis in die Abendstunden beschäftigt. Erst am Nachmittag konnte das Goldene Feld wieder für den Verkehr freigegeben werden.

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