Schüler-Eltern berichten von alltäglichen gefährlichen Rangeleien Morgendlicher Zoff am Busbahnhof

Werner Reißaus

KULMBACH/NEUENMARKT. Kulmbacher Eltern schlagen Alarm: Die allmorgendlichen Drängeleien am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gefährdeten Gesundheit und Leben vor allem der jüngeren Schüler. Mancher Realschüler, so war zu erfahren, erlebe die Fahrt zur Schule als Horrortrip.

 
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Kerstin Wanderer aus Neuenmarkt hat Angst um ihr Kind. „Meinem Sohn ist schon in den Rücken getreten worden“, berichtet sie. „Er zog sich dabei blaue Flecken zu.“ Ihr Mann habe sich mehrmals mit eigenen Augen von den Zuständen am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) überzeugt und von besorgniserregenden Zuständen berichtet: Rangeleien seien dort an der Tagesordnung. Jetzt hat sie mit anderen Eltern über das Problem gesprochen. Und festgestellt, dass sie bei weitem nicht die Einzige ist, die sich Sorgen macht. Jetzt wolle man einen gemeinsamen Vorstoß wagen, sagt sie, mit verantwortlichen Stellen sprechen. 

Aufpasser im Bus als Lösung?

„Das Problem löst sich ja nicht von alleine“, sagt die Mutter. „Wir haben jetzt zu einer Elternsprecherin und mit einem Klassenlehrer Kontakt aufgenommen.“ Demnächst, so sei ihr versprochen worden, wolle sich auch die Leitung der Realschule genauer zu den Problemen am ZOB äußern. Ein Aufpasser im Schulbus oder einfach mehr Busse, um ein Gedränge zu vermeiden – so stellen sich Kerstin Wanderer und andere Eltern aus Kulmbach und Umgebung eine Lösung vor.

Derweil müssen sich die Realschüler am ZOB weiterhin in den alltäglichen Nahkampf begeben. Vor allem die älteren Schüler schubsen und drängeln, so berichten die Eltern, und nur, wenn die Polizei mal zufällig vorbeischaue, kehre für kurze Zeit Ruhe am Omnibusbahnhof ein. Manche Schüler nehmen schon einen früheren Zug oder Bus, um dem Getümmel zu entgehen. „Damit geht der Stress für die Kinder doch bereits in aller Herrgottsfrüh los“, sagt Heike Schröppel aus Neuenmarkt. Sie würde ihr Kind ja selber nach Kulmbach bringen, „das geht aber nicht, weil ich in Bayreuth arbeite“. Tanja Hager aus Wirsberg kann sich in die Schüler einfühlen: „Mein Sohn hat einen Horror davor, früh zur Schule zu fahren.“

Foto: Reißaus

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