Kulmbach Kulmbacher leiden häufiger an Asthma

Mit einer gezielten Therapie kann auch ein Kind, das an Asthma erkrankt ist, nahezu ohne Beschwerden leben und sich ganz normal entwickeln. Foto: AOK

Im Landkreis erwischt es im Durchschnitt mehr Menschen als andernorts in Bayern. Bei Kindern bis 14 Jahren sind Jungen besonders stark betroffen.

 
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Kulmbach - Große regionale Unterschiede bei Asthma-Erkrankungen in Bayern zeigt der neue "Gesundheitsatlas Bayern" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Dieser bildet die Häufigkeit von Asthma für alle 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte ab. So hatten 4,1 Pro-zent aller Einwohner im Landkreis Kulmbach im Jahr 2018 eine vom Arzt diagnostizierte Asthma-Erkrankung. Das Spektrum reicht von 3,1 Prozent im Unterallgäu bis zu 5,1 Prozent im Landkreis Kaufbeuren. Unter den Regierungsbezirken hat Mittelfranken mit 4,2 Prozent die meisten Asthmapatienten, die Oberpfalz mit 3,7 Prozent die wenigsten.

Landesweit liegt der Freistaat laut einer Pressemitteilung der AOK bei einem Anteil von Asthma-Patienten an der Bevölkerung von 4,0 Prozent und damit knapp unter dem bundesweiten Schnitt von 4,2 Prozent.

Insgesamt leben in Bayern 521 000 Menschen mit Asthma bronchiale - häufig verkürzt als Asthma bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkran-kung der Atemwege, die zu anfallsartig auftretender Verengung der Atemwege führt. "Asthma kann allergisch bedingt sein, in der Familie vererbt werden, aber auch durch psychische Belastungen und Reizstoffe, insbesondere Tabakrauch, ausgelöst werden", erläutert Stefan Zobel, Fachteamleiter Gesundheitspartner bei der AOK Bayreuth-Kulmbach. In der Krankheitshäufigkeit von Asthma zeigen sich Unterschiede nach Alter und Geschlecht. Bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre sind zunächst Jungen deutlich häufiger von Asthma betroffen, mit zunehmendem Alter tritt Asthma öfter bei Frauen als bei Männern auf. Die höchsten Werte weisen Frauen zwischen 70 und 79 Jahren auf - sie haben zu 6,7 Prozent Asthma - sowie Männer in der Altersgruppe ab 80 Jahren (5,3 Prozent).

Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie sei es besonders wichtig, die Asthma-Erkrankung gut unter Kontrolle zu haben, betont Stefan Zobel: "Erste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bei einem gut kontrollierten Asthma nicht von einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf auszugehen ist." Die AOK Bayern engagiert sich seit 2006 im Rahmen des Disease-Management-Programms "AOK-Curaplan" für eine bessere Versorgung von Asthmapatienten. Ziel sei es, Asthma-Anfälle möglichst zu vermeiden, sodass das Alltagsleben der Patienten nicht durch die Erkrankung eingeschränkt werde, so Zobel. red

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