In einem offener Brief macht sich die Initiative Liebenswertes Kulmbach für den Erhalt des Kulmbacher Güterbahnhof-Gebäudes stark. „Der geplante Abriss des Güterbahnhofes erhitzt die Gemüter. Die zweifelhafte Ehre, in der Liste der Abrisse des Jahres des bayrischen Landesvereines für Heimatgeschichte zu stehen trägt nicht zur Beruhigung bei“, heißt es dazu. Bauzäune verhinderten einen direkten Einblick, was für ein schönes Gebäude an der Bahnlinie steht. „Denken wir nach, welche Rolle der 1890 errichtete Güterbahnhof in der Stadt- und Industriegeschichte spielte: der Aufstieg Kulmbachs zur Bierstadt und Stadt der Spinnerei, später auch der Gewürze, wäre undenkbar ohne diese zentrale Verladestation.“ Letztlich sei das auch die Grundlage für die siebte Fakultät der Bayreuther Universität in Kulmbach. Der Güterbahnhof sei ein markantes Ziegelsteingebäude, verziert mit bemerkenswerten Details. Die Unterzeichner sind überzeugt: Das künftige Campusgelände würde ganz entscheidend an Charme gewinnen und eine Verbindung zwischen alter Stadtgeschichte und innovativer Forschung und Lehre schaffen können, würde man das Gebäude erhalten. Es könnte als Begegnungsstätte, Café und Kulturraum genutzt werden. „Eine Gedenkstätte für die von hier deportierten sieben Kulmbacher Bürger jüdischen Glaubens zu gestalten, wäre eine wichtige Aufgabe. Wo, wenn nicht am Güterbahnhof, wäre ein passenderer Ort?“ Auch für den Umstand, dass das Gebäude der geplanten Tangente im Weg steht, hat die Initiative eine Lösung: „Man könnte ganz innovativ denken und den Bahnhof versetzen lassen. Das ist durchaus möglich, es gibt darauf spezialisierte Firmen“ Alternativ wäre eine Verlegung der geplanten Trasse möglich. Den Bürgerwillen will die Initiative berücksichtigt sehen. Für die Rettung des Bahnhofs sei es nicht zu spät.red