Kulmbach Grüne wollen klimaneutralen Campus

Wenn hoffentlich auf dem alten Güterbahnhofsgelände die Bagger für den Campus-Bau anrollen soll möglichst klimaneutral gebaut werden, fordern die Landtagsgrünen ebenso wie örtliche Vertreter der Partei. Foto: Gabriele Fölsche

Zeitnah verwirklicht und ökologisch verträglich soll der Bau der 7. Fakultät der Uni Bayreuth werden: Das ist die Forderung der Landtagsgrünen ebenso wie der örtlichen Parteivertreter.

 
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Lange erwartet und diskutiert: Der Kaufvertrag für das Gelände am Kulmbacher Güterbahnhof. Endlich ist er unterzeichnet – nach jahrelangen, zähen Verhandlungen. Damit ist der Startschuss gegeben für den Ausbau der siebten Fakultät der Universität Bayreuth am Standort Kulmbach – die Fakultät für Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit. Die oberfränkischen Grünen begrüßen den Erwerb. „Der Campus ist eine einmalige Chance für die Region – und Kulmbach ist mit seinem Umfeld der ideale Standort hierfür“, findet Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der Landtagsgrünen.

Grüne fordern mehr Tempo

Doch werden für den Bau und die Personalausschreibungen ebenso viel Zeit vergehen wie für das letzte Kapitel, fragen sich die Grünen. Und werden nur die Lehre und die wissenschaftlichen Inhalte auf dem aktuellsten Stand sein oder auch der Neubau selbst? „Man hat fünf Jahre für den Grundstückserwerb gebraucht“, erklärt Ursula Sowa. „Das ist viel zu lange.“ Doch nun müsse der Blick nach vorne gerichtet werden: „Die Gebäudeplanung muss zügig vonstatten gehen“, fordert die Landtagsgrüne.

„Gleichzeitig muss es gelingen, die Ausschreibungen für die weiteren Professuren rechtzeitig zu starten, die dann noch zu besetzen sind, um nicht noch mehr wertvolle Zeit zu verlieren.“ Doch auch die Realisierung des Fakultätsgebäudes haben die Grünen im Blick: „Selbstverständlich sollte die Fakultät nicht nur für Innovation in Lehre und Forschung stehen, sondern idealerweise auch für zeitgemäßen Baustandard. Und der ist natürlich klimaneutral“, so die Landtagsabgeordnete. Damit wäre die von Bayerns Wissenschaftsminister Blume postulierte Win-Win-Situation erweitert: Neben den Gewinnen für die Hochschule und die Region, gäbe es somit auch einen Gewinn für die Umwelt.

Sinnvolle Zwischenlösung

Auch die Kulmbacher Grünen freuen sich über den Grundstückserwerb. „Doch wichtig ist uns, dass Universitätsleitung, Mitarbeiter und Studierende rechtzeitig in den Planungsprozess eingebunden werden“, erklärt Dagmar Keis-Lechner, Fraktionsvorsitzende der Kulmbacher Grünen im Stadtrat. „Denn angemessene, neue Lernformen und anwendungsgerechte Labore müssen von Anwendenden mitgestaltet werden, um ihren Zweck optimal erfüllen zu können.“

Aktuell werden, wie es in der Mitteilung der Grünen heißt, die ersten 140 Studierenden am Standort Kulmbach bereits in anderen Räumen unterrichtet. Als Zwischenlösung wird das Fritz-Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Spinnerei-Gelände umgebaut. „Das ist eine Lösung, die ich durchaus präferiere“, erläutert Keis-Lechner. „Denn hierdurch wird der Bestand aufgewertet und neu belebt.“

Diese Zwischenlösung sei auch vor dem zeitlichen Horizont der baulichen Umsetzung sinnvoll, meinen die Grünen. „Denn im Austausch mit Prof. Dr. Lehmann, dem Präsidenten der Hochschule Hof, beklagte dieser, dass es sieben Jahre oder mehr dauere, bis eine neue Fakultät umgesetzt sei. Für die Zwischenzeit die Leerstände im ‚Fitz’ zu nutzen und alte Bausubstanz zu reaktivieren, ist klimatisch das Beste was wir machen können“, lautet das Fazit der Parteisprecher. red

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