Kulmbach Falscher Umgang mit Asbest: Kriminelle Handwerker fliegen auf

Ein Schild warnt vor einem Sammelplatz für asbestbelasteten Schutt vor «Asbestfasern!». Foto: Bernd Wüstneck/ZB/dpa/Archivbild/Symbolbild

Angebliche Handwerker haben einem Senior in Stadtsteinach ihre Dienste an der Haustür zu einem Schleuderpreis angeboten, welche dieser auch annahm. Polizisten konnten Schlimmeres verhindern.

 
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Stadtsteinach - Stadtsteinacher Polizeibeamte haben am Mittwochnachmittag die "Arbeiten" von drei rumänischen Dachdeckern beendet. Aufgrund der unsachgemäßen Behandlung von Asbest-Platten waren die Handwerker aufgefallen.

Die Männer hatten einem 73-jährigen Stadtsteinacher angeboten, zwei Garagendächer für einen niedrigen, dreistelligen Preis zu sanieren. Der Mann ging auf das äußerst günstige Angebot ein. Einer Streife der Polizeiinspektion Stadtsteinach fiel zufällig die unsachgemäße Arbeit der drei Rumänen auf: Beim Abmontieren der Asbestplatten trugen sie weder entsprechende Schutzkleidung noch wurden Lagermöglichkeiten vorgehalten, um die Platten ordnungsgemäß zu entsorgen.

Bei der Kontrolle stellen die Beamten schnell fest, dass es sich bei den Männer um polizeibekannte Betrüger handelt. Bei dem ausgehandelten Preis wäre es für den 73-Jährigen mit Sicherheit nicht geblieben. Im Laufe der Arbeiten hätten die Täter ihre Forderungen mit großer Wahrscheinlichkeit drastisch erhöht, teilt die Polizei mit. Immer häufiger würden Kriminelle nach dieser Masche agieren: Sie locken mit billigen Reparaturangeboten und fordern später viel zu hohe Preise. Opfer sind meistens Senioren.

Gegen die Männer von Stadtsteinach, die einem Netzwerk von mehreren Tätern angehören, ermittelt bereits die Kripo in Nürnberg. Die Polizisten stellten die Arbeiten an den Garagen ein, nahmen die drei Männer vorläufig fest und unterrichteten die Nürnberger Kollegen über den Zugriff. Den Rumänen werden neben der versuchten Betrugshandlung weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen, unter anderem auch nach dem Chemikaliengesetz in Verbindung mit der Gefahrstoffverordnung.

In diesen Zusammenhang weist die Polizei Stadtsteinach nochmals darauf hin, bei Haustürgeschäften folgende Punkte zu beachten:

  • Kaufen oder unterschreiben Sie niemals etwas an der Haustür. Die angebotenen Handwerkerleistungen sind meist nur minderwertig oder werden nicht abgeschlossen.
  • Lassen Sie unaufgefordert kommende „Handwerker“ oder „Verkäufer“ nicht in Ihre Wohnung.
  • Seien Sie bei Angeboten an der Haustür stets skeptisch.
  • Rufen Sie bei einer ortsansässigen Firma an. Schildern und vergleichen Sie das Angebot.
  • Lassen Sie sich durch forsches Auftreten nicht unter Druck setzen.
  • Beauftragen Sie diese Personen mit Schwarzarbeit, machen Sie sich unter Umständen selbst strafbar.
  • Wenden Sie sich im Zweifel an ihre örtliche Polizeiinspektion oder rufen Sie im Notfall die 110.
  • Melden Sie ähnliche Vorfälle oder verdächtige Wahrnehmungen

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