Kürzdörfer: Vor zehn Jahren ein wichtiger Schritt mit Blockhaus für die Gastwirtschaft Lindenhardter Brauerei wird 150

Von Klaus Trenz
Regina und Uwe Kürzdörfer feiern am Wochenende das 150-jährige Bestehen ihres Betriebes. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Die Brauerei Kürzdörfer in Lindenhardt feiert ihr 150-jähriges Bestehen. Anders als die zwei anderen Brauereien, die es allein in Lindenhardt mal gab, hat der Familienbetrieb, der in der fünften Generation geführt wird, überlebt. Aber nicht als Brauerei alleine, sondern auch als Landwirtschaft, Ferienpension und Landgasthof, der von Einheimischen und Touristen gleichermaßen geschätzt wird. Dazu war vor einigen Jahren ein mutiger Schritt nötig und eine hohe Investition.

 
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Vor zehn Jahren haben Uwe und Regina Kürzdörfer die Brauerei mit einer kleinen Bierwirtschaft vom Vater von Uwe, Heinrich Kürzdörfer, übernommen. Bald war beiden klar: Ohne einen Biergarten und eine gut gehende Wirtschaft kann zumindest der Brauereibetrieb nicht überleben. „Wenn du im Sommer als Gastwirt keinen Biergarten hast, hast du verloren“, sagt Uwe Kürzdörfer.

Ein Schritt der für Aufsehen sorgte

Er machte einen Schritt weiter, der für Aufsehen sorgte. Er suchte sich für seine neue Gastwirtschaft eine Bauweise aus, die alles andere als fränkisch ist: Ein Blockhaus sollte es werden, aber eines in wuchtiger Naturstammbauweise. Noch heute rollt Kürzdöfer die Augen, wenn er an das lange Genehmigungsverfahren denkt. 2009 konnte die neue Gastwirtschaft, die im Obergeschoss Fremdenzimmer beherbergt und im Untergeschoss eine Metzgerei hat, eingeweiht werden. „Das war für uns ein ganz wichtiger Schritt“, sagt Kürzdörfer, „eine kleine Brauerei braucht eine Gastwirtschaft dazu.“

Und damit der Gast sich trotz Blockhaus auch rundum in Franken fühlt, tischt Kürzdörfer Wurst aus eigener Herstellung auf. Erst kürzlich, so erzählt der Braumeister, sei Creußens Bürgermeister Martin Dannhäußer Gast bei ihm gewesen, und habe gescherzt, dass der Lindenhardter Betrieb die älteste Craft-Beer-Brauerei in Creußen ist. Craft-Beer ist nichts anderes als handwerklich gebrautes Bier, wo alte Brautraditionen im Fokus stehen. Die Modeerscheinung stammt, wie es ihr Name schon verrät, aus dem englischsprachigen Raum.

Brauen in alter Tradition

Mit derartigem Schnickschnack kann und will Kürzdöfer nichts anfangen. Immerhin braut seine Familie schon seit 150 Jahren in alter Tradition. Und zwar Biersorten, die der Franke auch kennt: Helles und dunkles Landbier, Bockbier und Pils. „Und wenn wir Lust haben, dann brauen wir ein Spezialbier und nennen es Töpferbier, als Verwöhnprogramm für die Kunden.“ Das Töpferbier wurde speziell für den Creußener Töpfermarkt von Uwe Kürzdörfer kreiert.

Regine und Uwe Kürzdörfer sind zufrieden. Brauerei und Gastwirtschaft laufen so gut, dass man einen Brauer anstellen konnte. Er liefert sein Bier an mehrere Getränkemärkte in der Region oder an diverse Feste. Sohn Stefan lernt das Brauerhandwerk, Sohn Jörg ist Metzger und die Tochter Jana lernt Hauswirtschaft. Die Kürzdöfers hoffen, dass ihre Kinder früher oder später in den Familienbetrieb einsteigen und die Familientradition weiter führen. Hergerichtet ist alles und das Drumherum passt ebenfalls. Der Betrieb ist in der Brauhausgasse ansässig und auch der bekannte Bierquellenwanderweg führt direkt daran vorbei. Und zudem kann man von der Terrasse der Gastwirtschaft noch einen Sonnenuntergang über der Fränkischen Schweiz präsentieren, der sich bei vielen Fotografen herumgesprochen hat.

Kein offizieller Festakt

Am kommenden Wochenende feiert die Familie das Brauereijubiläum. Ohne einen offiziellen Festakt oder Ähnlichem. Uwe Kürzdörfer ist keiner, der sich in den Mittelpunkt stellen will. Urkunden, Auszeichnungen oder Festreden sind ihm nicht wichtig: „Ich feier mit meinen Gästen und Kunden, denn das sind diejenigen, die meinen Betrieb aufrecht erhalten.“

Lesen Sie hierzu auch den Artikel Im Blockhaus fließt bald Bier.