KSB Gerüstet für alle Herausforderungen

Von Klaus Trenz
In den nächsten beiden Jahren soll die Gießerei der KSB am Standort Pegnitz weiter modernisiert werden. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Der KSB-Konzern Pegnitz investiert weiter in die Gießerei. Aktuell wird für rund eine Million Euro die moderne Lüftungsanlage auf die Bereiche Schmelzbetrieb, Formerei und Gussnachbehandlung erweitert.

 
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Davon zeugt momentan ein großer Kran auf dem Werksgelände. Immerhin wiegt die Lüftungsanlage laut dem Leiter der Gießerei, Stefan Dötsch, 25 Tonnen. Deshalb sei das Dach der Gießerei mit großen Stützen durch drei Etagen hindurch verstärkt worden. Demnächst erfolgten die abschließenden Verrohrungsarbeiten, die Inbetriebnahme der Lüftungsanlage ist für September geplant. Sie soll die Luftqualität verbessern sowie Temperatur und Luftfeuchtigkeit regulieren. „Das kommt sowohl den Mitarbeitern als auch der Qualität der Gussprodukte zugute“, betont Dötsch.

13 Millionen Euro

Seit 2014 habe die KSB insgesamt 13 Millionen Euro in das Projekt „Gießerei 2020“ investiert. Ziel sei es nicht nur, sie mit modernsten Technologien und Prozessen auszustatten, sondern sie „langfristig zukunftsfähig zu machen“, so Dötsch. Das heiße nicht nur Modernisierung, sondern auch „in Richtung Nachhaltigkeit, Effizienz und Energieeinsparung zu gehen“.

Ressourcen schonen

Gießen sei ein energieintensiver Prozess. Alle Investitionen würden darauf abzielen, Ressourcen wie Strom, Sand und weitere Rohstoffe so weit wie möglich zu schonen und über Recycling-Prozesse wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen. Beispielsweise wird der Sand, der als Formstoff zum Gießen notwendig ist, erhitzt und gereinigt und kann dann wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Bei der thermischen Sandregenerierung werde bereits verwendeter Formsand auf rund 700 Grad Celsius erhitzt. Dabei verbrennen alle organischen Beimengungen wie Harz und Härter. Das dabei entstehende Regenerat entspreche der Qualität von Neusand. „Das spart uns nebenbei auch Deponievolumen,“ weiß Dötsch.

Fortschreitende Digitalisierung

„Wir sind gut gerüstet für die Zukunft“, ist sich der Gießereileiter sicher. Man habe unter anderem in neue Schmelzöfen investiert, die rund 30 Prozent effizienter sind als die alten. Zudem habe man sich von alten Maschinen getrennt und sie entsorgt. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sei die fortschreitende Digitalisierung von Prozessen.

Kein Serienhersteller

Dennoch: Man brauche in der Gießerei immer noch erfahrenes Fachpersonal, Produktionsroboter sucht man dort vergebens. Vieles ist in der KSB-Gießerei noch Handarbeit. Man sei kein Serienhersteller, sonder Produzent von Einzelanfertigungen für ganz spezifische Aufgaben. Wenn von einem Gussprodukt zehn Stück hergestellt werden, sei das schon viel, erklärt Unternehmenssprecher Wilfried Sauer. Werkleiter Harald Hofmann hat eine Zahl, die das verdeutlicht. Man stelle eine Pumpe nur 1,4 mal her. Das unterscheide die Pegnitzer Gießerei von anderen, die in Massenfertigung Motorblöcke herstellen. Pro Jahr produziere man rund 54 000 Bauteile in 80 verschiedenen Werkstoffen, sagt Dötsch. Diese Gussvielfalt sowie moderne Fertigungsverfahren wie das Laserschmelzen für metallische Werkstoffe seien wichtige Wettbewerbsvorteile für die KSB. „Im Zusammenhang mit dem Werkstofflabor sind wir in Deutschland ganz vorne dabei“, sagt Hofmann. Bis zu acht Millionen Euro investiere man im Jahr in neue Technologien.

Reduzierte Emissionen

Ein weiterer wichtiger Meilenstein für das Projekt Gießerei 2020 sei ein kürzlich erstelltes Gutachten. Dieses habe bestätigt, dass die im Dezember 2018 in Betrieb genommene thermische Sandregenerierung deutlich reduzierte Abfallmengen an Altsanden und Schwefeldioxid-Emissionen aufweise als vorgeschrieben.

In den nächsten beiden Jahren soll die Gießerei laut Hofmann weiter modernisiert werden. Der KSB-Standort Pegnitz zähle im Konzern zu einem der modernsten Werke, sagt der Werkleiter.

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