Klar ist, dass Neureuther unzufrieden ist. Mit seiner Situation, in der zu den ganzen gesundheitlichen Problemen auch die Schwierigkeiten mit dem Material kommen. Und mit der Ausbeute seiner Kollegen in diesem Winter. Einzig Josef Ferstl holte mit seinem Sieg in Kitzbühel einen Podestplatz bei den Männern, die fünf anderen im Weltcup verteilten sich auf Viktoria Rebensburg und Kira Weidle.
"So, wie wir uns als Mannschaft präsentiert haben bei den Rennen, das war nicht das, was wir können. Das muss man analysieren, an was es gelegen hat", forderte Neureuther speziell für die Techniker. Namentlich ausgenommen von dieser Kritik waren einzig Dominik Stehle und Stefan Luitz. Es dürfe nicht sein, dass "es immer nur von einer Person abhängig ist, ob man Erfolg hat oder nicht. Da muss sich jeder an seine eigene Nase greifen und dann versuchen, etwas zu ändern".
Einen Winter ohne Podestplatz für ihn gab es zuletzt vor 13 Jahren, derzeit sind drei achte Plätze die Ausbeute. Schuld daran sind in seiner Comeback-Saison nach dem Kreuzbandriss ganz offensichtlich die vielen weiteren Blessuren und Pannen, erst am Donnerstag stürzte er im Training, schlug sich danach den Kofferraumdeckel auf den Kopf und lag "den ganzen Tag auf der Physio-Liege mit einem Loch im Kopf".
Schuld daran ist aber auch das Training - das Neureuther längst nicht mehr so intensiv und diszipliniert absolviert wie früher, wenn man den ganzen Zwischentönen Glauben schenkt, die es in den vergangenen Wochen vonseiten der sportlichen Führung im DSV gab. Und in dem er nach eigener Einschätzung offenbar nicht so von Teamkollegen angetrieben und gefordert wird, wie er sich das vorstellt.