„Kristall“ ist für Geschwister verloren

 Foto: red

Barbara Freiberger, Schwester des Bayreuther Künstlers Rob Freiberger, kann den „Kristall“ ihres Bruders nicht wiederbekommen. Das Landgericht Bayreuth entschied, sie ist nicht Eigentümerin der Skulptur. Ein Urteil mit Bedeutung für die Kunstszene.

 
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Der „Kristall“ ist damit für die Geschwister Freiberger verloren. Die Skulptur hatte Rob Freiberger 1993 an Andreas Pflaum, den Betreiber des Pegnitzer Posthotels verliehen, damit er sie ausstelle und sich ein zahlungskräftiger Käufer finde. Zur Orientierung: Das Landgericht legte den Streitwert auf 20.000 Euro fest. Wie berichtet, hatte Barbara Freiberger (45), die Schwester des Bayreuther Künstlers, den „Kristall“ vor zehn Jahren für 2000 Euro „symbolisch“ gekauft.

Bei der Skulptur handelt es sich um ein Erstlingswerk, das Robert Freiberger im Alter von 28 Jahren geschaffen hatte. Gekauft hat es damals niemand, der junge Künstler brauchte aber Geld – und die Schwester Barbara half mit dem Kauf aus. Der „Kristall“ blieb in den Folgejahren im Posthotel, das in den folgenden Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und den Eigentümer wechselte.

Niemand wusste von "Leihgabe"

Die neuen Inhaber rissen kürzlich einen Teil des Posthotels ab, um auf dem Grundstück einen Neubau zu errichten. Wie die Geschäftsführerin sagt Svetlana Pamposhchuk (47) vor Gericht erklärte, lagern die Kunstgegenstände wegen des Teilabrisses in einer Pegnitzer Halle. Dass der ehemalige Hotelbesitzer Andreas Pflaum die Werke nur ausgeliehen habe, habe „keiner gewusst“.

Richter Henry Jasef äußerte in der mündlichen Verhandlung, die neuen Inhaber hätten die Hotelgebäude mitsamt der Kunstgegenstände darin gekauft. Darunter auch der Kristall. Damit wären sie Eigentümer geworden. Der Klägerin Barbara Freiberger bleibt jetzt noch das Rechtsmittel der Berufung.

Foto: Waha (Archiv)

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