Die Berichterstatter betrachten vor allem die Lage in den seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 eroberten Gebieten. Die Beobachtermission hat mehr als 2300 Interviews geführt, unter anderem in Gebieten um Mykolajiw, Charkiw oder Cherson, aus denen die Russen nach kurzer Zeit wieder vertrieben worden waren. In vielen Gebieten sei die Zerstörung groß gewesen, die Wirtschaft zerstört und die Bevölkerung traumatisiert.
Die Beobachtermission kritisiert ukrainische Anklagen wegen Kollaboration mit den Besatzern, die womöglich unter Zwang zustande kamen oder um wichtige Dienste aufrechtzuerhalten. Das mache diese Menschen zum zweiten Mal zum Opfer. "Dieses Risiko einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung hat unter denjenigen, die unter der Besatzung lebten oder noch leben, Angst gesät und verstärkt die Spaltung", teilte Türk mit.