Kreise: Benzema gesteht Erpressung

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Der französische Nationalspieler Karim Benzema hat nach Angaben von Justizvertretern seine Verwicklung in die Erpressung eines Teamkollegen mit einem Sexvideo gestanden. Der Stürmer habe "einem Kindheitsfreund", der den Erpressern als Mittelsmann diente, "einen Gefallen" tun wollen, sagte einer der Vertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Benzema wurde am Morgen einem Untersuchungsrichter in Versailles vorgeführt, der über das weitere Vorgehen entscheiden soll.

 
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Der 27-jährige Fußballstar war am Mittwochmorgen in Versailles in Gewahrsam genommen worden und verbrachte die Nacht auf der Polizeiwache. Er wird verdächtigt, in die Erpressung seines Teamkollegen Mathieu Valbuena verwickelt zu sein. Valbuena hatte im Juni Anzeige erstattet, nachdem ihm ein Unbekannter gedroht hatte, die intimen Videoaufnahmen zu veröffentlichen, die Leute aus Valbuenas Umfeld entwendet hatten.

Den Ermittlerkreisen zufolge kontaktierte ein Mittelsmann der drei inzwischen inhaftierten Erpresser Benzema über dessen Bruder. Benzema informierte daraufhin seinen Teamkollegen am 5. Oktober bei einem Treffen der Nationalmannschaft vor den Spielen gegen Armenien und Dänemark über die Existenz des Videos. Offen war aber bislang, ob dies in freundschaftlicher Absicht geschah oder mit dem Ziel, Valbuena zur Zahlung von Geld an die Erpresser zu bewegen.

Am Donnerstag verlautete nun aus informierten Kreisen, dass Benzema der Polizei gestanden habe, sich auf Bitte eines als Mittelmann auftretenden "Kindheitsfreunds" an Valbuena gewandt zu haben. Sie hätten abgesprochen, was Benzema sagen soll, damit Valbuena ausschließlich mit dem Mittelsmann verhandelt. Der Stürmer habe "seinem Freund einen Gefallen tun wollen", hieß es, ohne daran zu denken, dass er damit Valbuena schadete.

Benzema wurde am Morgen zu einem Gericht in Versailles gebracht. Der Untersuchungsrichter muss nun entscheiden, ob gegen den Stürmer von Real Madrid formelle Ermittlungen aufgenommen werden oder ob er einen Zeugenstatus in der Affäre erhält. Auch der Mittelsmann ist seit Montag in Gewahrsam und sollte am Donnerstag ebenfalls einem Untersuchungsrichter in Versailles vorgeführt werden.

afp

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